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Welche Rechtsform ist die richtige?

07.08.2018

GmbH? GbR? OHG? Die Wahl der richtigen Rechtsform ist eine der grundlegendsten Entscheidungen bei der Unternehmensgründung. Bei der Auswahl spielen viele Faktoren eine Rolle – die Vor- und Nachteile sowie Haftungsrisiken stellen wir euch hier auf dem Science4Life-Blog im Detail vor. Wer ein Unternehmen gründet, muss sich vor allem über das verfügbare Startkapital, die Größe des Gründerteams, erwarteter Umsatz und Haftungsrisiken im Klaren sein, denn diese Faktoren sind entscheidend für die richtige Rechtsform. In Deutschland unterscheidet man zwischen Einzelunternehmen, Personengesellschaften (z.B. GbR, OHG) und den Kapitalgesellschaften (z.B. UG, GmbH). Im Folgenden werden die wichtigsten Rechtsformen mit den Gründungsvoraussetzungen vorgestellt und erläutert, welche Rechtsformen sich für die Bereiche Life Sciences, Chemie und Energie besonders gut eignen. Einzelunternehmen Das Einzelunternehmen ist die einfachste Form der Unternehmensgründungen und damit auch die preiswerteste. Ein Einzelunternehmen kann nur von einem Gesellschafter gegründet werden und es genügt, sich beim Gewerbeamt anzumelden – die Kosten bewegen sich im mittleren zweistelligen Bereich. Einige Lieferanten verlangen vor Listung einen Auszug aus dem Handelsregister, um sicher sein zu können, dass das Unternehmen tatsächlich existiert. Einzelunternehmer können sich bei einem Notar in das Handelsregister eintragen lassen und erhalten den Zusatz „e.K.“ für „eingetragener Kaufmann“. Haftungsrisiko: Hoch – Einzelunternehmer haften in unbegrenzter Höhe mit ihrem Privatvermögen. Buchführung: Wer das Einzelunternehmen nicht ins Handelsregister eintragen lässt, darf eine einfache Einnahmen-Überschuss-Rechnung vornehmen. Der eingetragene Kaufmann sowie Einzelunternehmer ab einem Jahresüberschuss von 60.000 Euro müssen die ordnungsgemäße Buchführung einhalten und sind zur Bilanzierung verpflichtet. Der Science4Life-Gründungstipp: Da das Haftungsrisiko beim Einzelunternehmen sehr hoch ist, sollten Gründer aus den Bereichen Life Sciences, Chemie und Energie langfristig auf eine Rechtsform mit Haftungsbeschränkung setzen. Das Einzelunternehmen kann aber ein guter Einstieg in das Unternehmertum sein – insbesondere, wenn das Risiko zu Beginn überschaubar und das Startkapital noch gering ist. GbR – Gesellschaft bürgerlichen Rechts Die GbR ist eine Personengesellschaft. Sie entsteht, wenn sich mindestens zwei Personen für eine Unternehmensgründung zusammenschließen. Die Gründung einer gewerblichen GbR muss ebenfalls wie beim Einzelunternehmen beim Gewerbeamt angemeldet werden. Im Anschluss sendet das Finanzamt einen Fragebogen zur steuerlichen Erfassung, den die Gründer ausfüllen müssen. Dann ist die gewerbliche GbR gegründet. Haftungsrisiko: Hoch – Die Gesellschafter der GbR haften mit ihrem gesamten Privatvermögen. Auch die Anteile am Gewinn und Verlust sind für jeden Gesellschafter gleich. Buchführung: Die handelsrechtlichen Buchführungspflichten entfallen und die Gesellschafter der GbR dürfen Gewinn und Verlust nach der einfachen Einnahmen-Überschuss-Rechnung ermitteln. Übersteigt der Jahresüberschuss 60.000 Euro oder der Jahresumsatz 600.000 Euro, muss eine Bilanz aufgestellt werden. Der Science4Life-Gründungstipp: Wie beim Einzelunternehmen sollten Gründer aus Life Sciences, Chemie und Energie das Haftungsrisiko bei der GbR gut überdenken. Die nachträgliche Umwandlung von einer Personen- in eine Kapitalgesellschaft ist kompliziert, vorab muss aus der Personengesellschaft ein Handelsunternehmen wie eine KG oder OHG gemacht werden. Auch die Beteiligung von Investoren ist über eine Kapitalgesellschaft weitaus einfacher als bei einer Personengesellschaft. GmbH – Gesellschaft mit beschränkter Haftung Eine GmbH kann sowohl von einer Einzelperson als auch von mehreren Personen gegründet werden und ist eine der beliebtesten Rechtsformen für Gründungen in den Bereichen Life Sciences, Chemie und Energie. Um zu agieren, benötigt die GmbH einen Geschäftsführer, der entweder eingestellt oder von einem oder mehreren Gründern dargestellt wird. Das Mindestkapital für die Gründung beträgt mindestens 25.000 Euro, wobei davon nur die Hälfte, also 12.500 Euro, sofort einbezahlt werden müssen. Darüber hinaus kann ein Teil der Summe auch als Sacheinlagen eingebracht werden – wie beispielsweise Büromöbel oder Maschinen zur Herstellung von Produkten. Jedoch muss der Sachwert von einem unabhängigen Gutachter bestimmt werden. Die GmbH muss im Handelsregister registriert werden. Der Gesellschaftervertrag muss bei einem persönlichen Notartermin mit allen beteiligten Gesellschaftern vor Ort beurkundet werden. Die Kosten für die Gründung belaufen sich auf etwa 1.500 bis 2.000 Euro – zusätzlich zum Stammkapital. Haftungsrisiko: Gering – Die GmbH ist eine Kapitalgesellschaft und damit eine juristische Person. Das bedeutet, dass die Gesellschaft selbst als Kaufmann auftritt und nicht die Gesellschafter. Die GmbH haftet ausschließlich mit dem Gesellschaftsvermögen. Sind die Gesellschafter gleichzeitig auch Geschäftsführer, können sie allerdings bei Verletzung von Sorgfaltspflichten oder absichtlichen Gesetzesverstößen auch zur persönlichen Haftung herangezogen werden. Buchführung: Die GmbH unterliegt der Buchführungspflicht. Der Geschäftsführer muss einen Jahresabschluss, bestehend aus einer Einnahmen-Überschuss-Rechnung und einer Bilanzierung, erstellen. Zusätzlich muss er einen Lagebericht abgeben, in dem er die Situation der Gesellschaft beschreibt und einschätzt. Jahresabschluss und Handelsregister müssen beim Handelsregister eingereicht werden. Der Science4Life-Gründungstipp: Die GmbH eignet sich sehr gut für Gründer, die bereits das Mindestkapital in Höhe von 25.000 Euro aufbringen können. Denn die GmbH begrenzt das Haftungsrisiko und ermöglicht – in Hinblick auf die Investorensuche – relativ einfach den Verkauf von Firmenanteilen. UG – Unternehmergesellschaft (haftungsbeschränkt) Die UG ist die kleine Schwester der GmbH und wird auch „Mini-GmbH“ genannt. Sie muss den Zusatz „haftungsbeschränkt“ führen. Im Unterschied zur GmbH genügt bei der UG ein Stammkapital des symbolischen 1 Euro. Darum ist sie besonders für Gründer geeignet, die noch nicht das nötige Kapital von 25.000 Euro für die GmbH aufbringen können, aber dennoch von der Haftungsbeschränkung profitieren möchten. Der Vorteil: Die UG kann relativ einfach zu einer GmbH „hochgestuft“ werden. Die Gründungskosten der UG sind niedriger als bei einer GmbH. Denn die UG kann mit einem Musterprotokoll gegründet werden, das etwa 400 Euro kostet. Die Bedingungen des Gesellschaftsvertrags sind auf die Musterbedingungen – die gesetzlichen Mindestanforderungen – beschränkt, die nicht verändert werden dürfen. Wer Anpassungen vornimmt, muss die gleichen Gründungskosten wie bei einer GmbH aufbringen. Besonderheit: Bei der UG müssen aus den jährlichen Überschüssen Rücklagen gebildet werden, die später das Stammkapital bilden. Ein Viertel des jährlichen Gewinns sind als Rücklage einzubehalten, bis 25.000 Euro Stammkapital für die Umwandlung zur GmbH erreicht sind – allerdings steht es den Gründern frei, ob sie die UG letztendlich in die GmbH umwandeln. Haftungsrisiko: Die Gesellschafter einer UG (haftungsbeschränkt) haften in der Regel nur mit der jeweils erbrachten Stammeinlage. Ausnahmen sind die gleichen wie bei der GmbH – nämlich bei Verstößen des Geschäftsführers kann auch eine private Haftung in Frage kommen. Buchführung: Die Buchführungspflichten sind sehr ähnlich zur GmbH. Es gilt ebenfalls die doppelte Buchführung samt Bilanz. Der Science4Life-Gründungstipp: Die UG (haftungsbeschränkt) eignet sich sehr gut als Vorab-Version der GmbH. Gründer können mit der UG starten und sie langfristig in eine GmbH umwandeln. OHG (Offene Handelsgesellschaft) Die OHG ist eine Personengesellschaft und eignet sich für mindestens zwei natürliche oder juristische Personen, die ein gemeinsames Unternehmen gründen möchten. Die OHG muss beim Gewerbeamt registriert und ins Handelsregister eingetragen werden, es gibt jedoch kein vorgeschriebenes Startkapital. Die Gründer müssen aber genügend Geld für den Aufbau des Unternehmens aufbringen, bis es profitabel ist. Kapital und Sachwerte gehören allen Gesellschaftern gemeinschaftlich und – falls im Gesellschaftsvertrag nicht anders geregelt – beteiligen sich alle zu gleichen Teilen an der OHG. Jeder Gesellschafter darf alleine handeln. Die Gründungskosten betragen etwa 300 Euro. Haftungsrisiko: Die Gesellschafter haften voll mit ihrem geschäftlichen und privaten Vermögen. Buchführung: Bei der OHG ist eine doppelte Buchführung mit Bilanzierung verpflichtend. Der Science4Life-Gründungstipp: Wer eine OHG gründet, sollte die Haftungsrisiken abwägen. Vorteil im Vergleich zu anderen Personengesellschaften wie beispielsweise der GbR: Die OHG kann relativ einfach in eine Kapitalgesellschaft umgewandelt werden.

So findet man den richtigen Steuerberater

24.07.2018

Das Steuergesetz ist sehr komplex und Aufgaben wie Lohnabrechnungen, fällige Fristen und Jahresabschlüsse bedeuten für Start-ups einen enormen Aufwand. Um Fehler zu vermeiden sowie Zeit und Kosten zu sparen, lohnt sich gleich zu Beginn ein vertrauenswürdiger Partner. Doch wie kann man den richtigen Steuerberater finden? Der Steuerberater hat Einblick in die wichtigsten Geschäftsprozesse und Zahlen. Darum ist ein gutes Vertrauensverhältnis die Basis der Zusammenarbeit. Die gute Nachricht vorab: Steuerberater ist eine geschützte Berufsbezeichnung und unterliegt damit auch gesetzlichen Vorschriften wie der Verschwiegenheitspflicht. Start-ups müssen sich also keine Sorgen machen, dass der Steuerberater interne Informationen weitergibt und können offen und ehrlich mit ihrem Steuerberater sprechen – das ist auch die Grundvoraussetzung für eine gute Beratung seitens der Kanzlei. Persönliche Empfehlung vor Google-Ranking Für die Wahl des richtigen Steuerberaters sollte man vor der Google-Suche erst mal im Bekanntenkreis und bei Freunden nachfragen, welchen Dienstleister sie nutzen und wie zufrieden sie sind. Denn persönliche Erfahrungen und Empfehlungen sind meist die beste Wahl. Start-ups können auch bei anderen Gründern nachfragen, welchem Steuerberater sie vertrauen. Denn Branchenkenntnisse des Steuerberaters können ein klarer Vorteil sein. Wird man über persönliche Empfehlungen nicht fündig, kann man beispielsweise auch den Steuerberater-Suchdienst von Datev nutzen. Gründer können hier nach Steuerberatern im Umkreis suchen und bereits die Arbeitsgebiete sowie Branchenkenntnisse abfragen. Expertise in der jeweiligen Branche – insbesondere in den Bereichen Life Sciences, Chemie und Energie – ist definitiv von Vorteil. Erstgespräch: Auf das Bauchgefühl hören Wer bereits einen guten Steuerberater im Auge hat, sollte ein Erstgespräch vereinbaren, in dem sich beide Parteien persönlich kennen lernen. Ein guter Steuerberater zeichnet sich dadurch aus, dass er sich Zeit nimmt und genau nachfragt. Auch die Einfachheit seiner Erklärungen spielen eine wichtige Rolle: Einfache Beispiele statt Fachchinesisch zeichnen einen guten Steuerberater aus. In der Regel kostet ein Erstgespräch maximal 190 Euro – die Kosten solltet ihr vorab klären. Tipps für die Auswahl: Diese Punkte solltet ihr abfragen Am besten macht ihr euch vor dem ersten Gespräch mit dem Steuerberater eine Liste mit Punkten, die euch wichtig sind. Darauf sollten auch gleich die Leistungen stehen, die ihr zukünftig an den Steuerberater abgegeben möchtet und welche Entwicklung ihr mit eurem Unternehmen anstrebt. Wichtige Punkte können sein: Ansprechpartner:Gibt der Steuerberater Aufgaben an seine Mitarbeiter ab und wie qualifiziert ist dieser Mitarbeiter für eure Bedürfnisse? Aufgabenverteilung:Um gerade am Anfang die Kosten für den Steuerberater gering zu halten, sollten sich Gründer im Vorfeld überlegen, welche Leistungen sie selbst abdecken können. Start-ups können einen Teil der Buchhaltung selbst machen und beispielsweise erst beim Jahresabschluss den Steuerberater beauftragen. IT-Systeme:Start-ups arbeiten häufig mit Buchhaltungssystemen in der Cloud. Viele internetbasierte Lösungen bieten die Möglichkeit, den Steuerberater direkt ins System einzuladen und darin mitzuarbeiten. Verwendet ihr ein solches System, solltet ihr abklären, ob der Steuerberater damit umgehen kann oder ob die Daten alternativ in der Kanzlei importiert werden können. Internationalisierung:Beschäftigt sich euer Start-up auch mit internationalem Steuerrecht oder ist das zukünftig geplant, solltet ihr mit dem Steuerberater abklären, ob er diesen Bereich auch abdecken kann. Honorar:Ein wichtiger Punkt ist die Preistabelle. Natürlich kostet ein guter Steuerberater Geld, aber dennoch sollten die Preise nicht zu hoch angesetzt sein. In der Regel kostet eine angefangene halbe Stunde zwischen 30 und 70 Euro. Darüber hinaus kann auch eine Pauschalvergütung vereinbart werden, die allerdings schriftlich und für mindestens 12 Monate getroffen werden muss. Einen Überblick über die Vergütungsverordnung von Steuerberatern gibt es übrigens hier: https://www.gesetze-im-internet.de/stbgebv/

Wie ihr Investoren im Pitch erfolgreich überzeugt

10.07.2018

Irgendwann ist man als Gründer an dem Punkt, an dem sich die Möglichkeit ergibt, sein Konzept mit einem Investor zu besprechen und ihm dieses genau vorzustellen. Um den Investor beim Pitch erfolgreich zu überzeugen, bedarf es eurer Überzeugungskraft und einer guten Vorbereitung. Wir verraten euch, worauf es dabei ankommt und wie es euch gelingt, die Investoren von euch zu überzeugen:  Das A und O eines Pitchs – das Pitch-Deck Bei einem Pitch-Deck handelt es sich um einen sehr entscheidenden Bestandteil der Präsentation. Es besteht aus ungefähr 10-13 Folien, die eure verbale Ausführung der Geschäftsidee unterstützen und ergänzen soll. Dabei gibt es einige wesentliche Punkte, die in keinem Pitch-Deck fehlen dürfen: Eine fesselnde Einleitung Die Vorstellung des eigenen Teams Das zentrale Problem Eine Lösung für das genannte zentrale Problem. Dabei sollte die Lösung durch das eigene Produkt bzw. die angebotene Dienstleistung des Gründers erfolgen. Alleinstellungsmerkmale Die bestehende Marktsituation Das genaue Geschäftsmodell Einen Machbarkeitsnachweis (Proof of Concept) Den Wettbewerb in Bezug auf Konkurrenten Seine Strategie zur Kundengewinnung Der persönliche Finanzierungsbedarf Die eigenen bisherigen Erfolge Seine Visionen für die Zukunft Ihr solltet beachten, dass es Formen von Pitches gibt, bei denen nicht genügend Zeit ist, um ein Pitch-Deck vorzustellen. So ist es zum Beispiel bei einem Elevator Pitch üblich, sein Pitch-Deck im Nachhinein an den entsprechenden Investor zu schicken. Tipps für einen Elevator-Pitch findet ihr hier. Sich und sein Team vorstellen  Oft wird auf die Vorstellung des eigenen Teams kein hoher Wert gelegt. Viele Gründer denken, dass es beim Investor doch auf das Produkt, nicht jedoch die Menschen dahinter, ankommt. Mit diesem Gedanken liegen sie aber falsch. Letzten Endes fließt das Geld der Investoren ja genauso in die Menschen, die das Produkt oder die Dienstleistung vertreten. Daher ist es besonders wichtig, auch die Kompetenzen des Teams in den Vordergrund zu rücken. Die Vorstellung des Teams steht deshalb auch auf der Pitch-Deck-Checkliste ganz weit oben. Der Investor muss einen einwandfreien Eindruck des Teams bekommen. Je mehr der Investor von den Kompetenzen und der Leidenschaft des gesamten Teams zu spüren bekommt, desto höher ist die Chance der Unterstützung des Geldgebers. Dabei gilt aber, nicht um den heißen Brei zu reden und Zeit zu verschwenden, sondern in knappen Worten die Stärken des Teams auf den Punkt zu bringen. Beim Wesentlichen bleiben Das entscheidende und gleichzeitig herausfordernde bei einem Pitch ist, seinen potenziellen Investor in kurzer Zeit von sich zu überzeugen. Es ist daher sehr wichtig, sich im Voraus schon genug Zeit zu nehmen, um die entscheidenden Aspekte und Argumente festzulegen und auszuarbeiten. Dabei ist es zu empfehlen, sich so knapp und präzise wie möglich auszudrücken und nicht vom Wesentlichen abzuschweifen. Der Investor soll nicht mit unnützem Wissen gelangweilt werden, sondern von eurer Geschäftsidee überzeugt sein. Zudem ist es zeitsparend, sein Pitch-Deck mit mehr Bildern und Grafiken zu gestalten. Bei der knappen Präsentation der eigenen Geschäftsidee sollte unbedingt auf ein gesundes Mittel zwischen Storytelling und Fakten gesetzt werden. Dies erleichtert die Begeisterung des Investors und weckt positive Emotionen, überzeugt aber dennoch mit harten Fakten. Selbstbewusstes Auftreten  Es gibt nichts schlimmeres, als ein verunsichertes Auftreten vor einem Investor. Der erste Eindruck zählt hierbei und daher ist es wichtig, einen selbstbewussten und gelungenen Einstieg beim Pitch hinzulegen. Seid euch im Klaren darüber, was ihr sagen möchtet und versucht, euren Gegenüber von Anfang an von euch zu begeistern. Dazu zählt selbstbewusstes Auftreten, welches auf keinen Fall in die arrogante Schiene geraten darf. Um selbstbewusst aufzutreten und dabei nicht arrogant zu wirken ist es empfehlenswert, seinen Pitch im Vorhinein vor Freunden, Familie oder Bekannten zu präsentieren und sich auf diese Weise Feedback einzuholen. Weitere Tipps für eine gelungene Präsentation und gegen Lampenfieber findet ihr hier. Alle wichtigen Aspekte nochmal für euch im Überblick: Ein überzeugendes Pitch-Deck mit fesselnden Bildern/Grafiken Die aussagekräftige Vorstellung des eigenen Teams In der Kürze liegt die Würze – knappe und präzise Formulierungen Den Mittelpunkt zwischen Storytelling und harten Fakten finden Selbstbewusst auftreten

Mit diesen Tipps gelingt jeder Vortrag

26.06.2018

Das Atmen fällt schwer, die Stimme versagt und die Hände schwitzen. Kurz vor einem Vortrag packt die Nervosität fast jeden. Dass man gleich vor Publikum steht, verbessert die Situation auch nicht. Wir haben für euch Tipps gesammelt, wie ihr euch gut vorbereitet und worauf ihr bei einem Vortrag achten müsst: Vorbereitung: Übung macht den Meister Wer sich gut auf einem Vortrag vorbereitet fühlen will, für den gilt: üben, üben, üben. Je öfter man Vorträge hält, desto entspannter ist man. Dabei muss man nicht immer vor seinem Zielpublikum stehen, sondern fängt ganz klein an, indem man den fertigen Vortrag beispielsweise mit dem Spiegelbild übt. Hier sollte man bereits darauf achten, langsam und deutlich zu sprechen. Wenn der zeitliche Rahmen passt und man mit dem Gesagten zufrieden ist, kann man den Vortrag vor Familie und Freunden oder Kollegen halten. Bittet um ehrliches Feedback, nur so kann euer Vortrag und euer Auftreten besser werden. Wer eine PowerPoint Präsentation oder ein Mikrofon benutzt, bindet das am besten in die Übungen mit ein, um die Situation des Vortrags möglichst gut zu imitieren. Bitte nicht mit verschränkten Armen dastehen oder zu viele Gesten machen. Das eine wirkt abweisend, das andere lenkt zu sehr vom Gesagten ab. Am besten bleiben die Hände unterhalb der Brusthöhe, außer natürlich man muss das Mikrofon halten. Wer ein Rednerpult vor sich hat, kann sich darauf leicht abstützen. Kurz vor dem Vortrag: Atmung und Körperhaltung kontrollieren Gleich seid ihr an der Reihe und der Puls rast. Für einen klaren Kopf muss zuerst die Atmung unter Kontrolle gebracht werden. Also: ein paar Mal tief durchatmen! Danach richtet man sich auf, nimmt die Schultern zurück und steht gerade. Denn eure Körperhaltung beeinflusst eure Selbstwahrnehmung und wie das Publikum euch wahrnimmt. Wer unter Stress oft Dinge vergisst, für den eignen sich Notizzettel mit ein paar Stichworten, an denen man sich entlanghangeln kann. Versucht die Situation positiv zu sehen: Jetzt beginnt euer Vortrag, auf den ihr euch gut vorbereitet habt und den ihr endlich dem wartenden Publikum präsentieren dürft! Während des Vortrags: Pausen sind in Ordnung Worauf ihr bei euren Übungsvorträgen schon geachtet habt, muss nun umgesetzt werden. Lasst eure Nervosität nicht Herr werden und versucht langsam und deutlich zu sprechen, kurze Gesprächspausen sind auch völlig in Ordnung. Sie bieten sogar gleich zwei Vorteile: Erstens verdeutlicht es euren letzten Punkt und gibt dem Publikum zweitens die Möglichkeit das Gesagte kurz wirken zu lassen und sich damit auseinanderzusetzen. Gerade bei schwer verständlichen Themen, braucht das Publikum diese Sekunden, um aufmerksam folgen zu können. Seid euch eurer Expertenrolle bewusst, aber vergesst auch nicht, dass das Publikum vielleicht noch nie von eurer Idee oder eurem Thema gehört hat. Wie auch im Alltag signalisiert ihr eurem Gegenüber durch Blickkontakt, dass ihr aufmerksam seid, ihn wahrnehmt und zuhört. Damit sich das Publikum ebenfalls wahrgenommen fühlt und euch Aufmerksamkeit schenkt, ist auch bei einem Vortrag der Blickkontakt eine wichtige Kommunikationsform. Sitzt vor einem ein ganzer Saal, muss natürlich nicht jeder einzeln angeschaut werden. Der Blick sollte auf das Publikum gerichtet sein und immer wieder umherschweifen. Keine Angst, man muss nicht jeden Einzelnen fokussieren: falls man leicht über die Köpfe hinwegschaut, fällt das auch nicht auf. Wenn ihr eine PowerPoint Präsentation mitlaufen lasst, dann wechselt die Folien immer, wenn ihr über den neuen Inhalt sprecht, nicht davor oder danach. Dann ist das Publikum mit Lesen beschäftigt und hört euch nicht zu. Generell sollte die Präsentation keinen oder nur wenig Text enthalten, sondern zur Visualisierung eures Gesagten dienen, zum Beispiel durch Zahlen, Bilder oder Diagramme. Nach dem Vortrag: dem Applaus folgt nicht automatisch das Ende Der Applaus gebührt euch und der Vortrag ist geschafft. Euer Auftritt geht vermutlich aber noch etwas weiter, also wieder tief durchatmen und für interessierte Zuhörer und deren Nachfragen bereitstehen. Wer jetzt aus der Rolle fällt und in sich zusammensackt, der wirkt, als hätte er gerade nur eine Show abgeliefert. Doch der anstrengendste Teil liegt hinter euch. Hier nochmal alle Tipps zusammengefasst: Vorbereitung ist alles: Den Vortrag möglichst oft und authentisch üben, immer auch vor kleinem Publikum wie Freunden oder Familie Kurz vor dem Vortrag tief durchatmen und auf die Körperhaltung achten Langsam und deutlich sprechen, denn für das Publikum ist euer Thema neu Beim Vortrag immer Blickkontakt zum Publikum halten – dabei könnt ihr auch knapp über die Köpfe hinwegschauen, das fällt nicht auf Präsentationen dürfen nicht im Vordergrund stehen, also bitte keine überladenen Folien Nach dem Vortrag für Nachfragen ansprechbar bleiben und nicht aus der Rolle fallen

Alumni News des Monats

25.06.2018

Seit 1998 unterstützt Science4Life Gründer in den Bereichen Life Sciences, Chemie und Energie. Mehr als 5800 Teilnehmer und über 850 gegründete Unternehmen sind bisher dabei entstanden. In unseren Alumni News des Monats stellen wir einige Neuigkeiten unserer ehemaligen Teilnehmer vor. CrystalsFirst GmbH Aus der Philipps-Universität Marburg ist zum 1. März 2018 die CrystalsFirst GmbH ausgegründet worden. Das Startup-Unternehmen nutzt eine neu entwickelte Methodik zur Stabilisierung von Proteinkristallen, um die Prüfung von Arzneistoffkandidaten auf ihr Wirkungspotential gegenüber den bisher üblichen Suchverfahren erheblich zu beschleunigen. Dadurch ist ein attraktiver Kooperationspartner für forschende Pharma-Unternehmen entstanden, die innovative Arzneimittel entwickeln wollen. Mit dieser Geschäftsidee und einem darauf aufbauenden Businessplan gelang es den Gründern, nach der Teilnahme am Science4Life Venture Cup, Investoren für die Ausgründung zu gewinnen. www.crystalsfirst.com Sterna biologicals GmbH & Co. KG Sterna biologicals GmbH & Co. KG (sterna), ein innovatives, klinisches Entwicklungsunternehmen im Bereich der Immunologie mit neuartigen Behandlungsansätzen für chronisch entzündliche Erkrankungen, präsentierte zusätzliche Erkenntnisse und Daten einer Phase-2a-Studie in Patienten mit moderater bis schwerer Colitis Ulcerosa, die mit der DNAzyme-Formulierung SB012 behandelt wurden, auf der Digestive Disease Week® (DDW), in Washington, USA. www.sterna-biologicals.com APEIRON Biologics AG APEIRON Biologics AG, ein Biotechnologie-Unternehmen, das neuartige Immuntherapien gegen Krebs entwickelt, präsentierte auf der Jahrestagung der Amerikanischen Gesellschaft für klinische Onkologie (ASCO) insgesamt drei Präsentationen zu klinischen Daten von zwei Programmen. Diese weltweit größte Tagung über klinische Onkologie fand Anfang Juni in Chicago, USA statt und zieht über 39.000 Onkologen aus der ganzen Welt an, um über modernste Behandlungsmethoden, neue Therapien und laufende Kontroversen in diesem Bereich zu diskutieren. www.apeiron-biologics.com

Tipps für die Gründung eines High-Tech Start-ups

12.06.2018

Die Idee ist gefunden, das erste Konzept steht und die Gründung steht bevor. Aber wie geht man die nächsten Schritte an? Wir zeigen euch, auf was ihr bei der Gründung eines High-Tech Start-ups in den Bereichen Life Sciences, Chemie und Energie achten müsst. Egal aus welchem Bereich man kommt und was man sich von der Gründung erhofft: Bevor erste Erfolge sichtbar werden, braucht es die richtige Vorbereitung und eine zielführende Herangehensweise: 1. Perspektivenwechsel Nach der intensiven Beschäftigung mit dem eigenen Produkt, vergisst man als Gründer leicht, dass der Endverbraucher zum ersten Mal davon hört. Hier hilft es, sich selbst bewusst in die Rolle des Kunden zu versetzen und zu überprüfen: Ist der Mehrwert meines Produktes klar ersichtlich? Dafür eignet sich eine SWOT-Analyse, bei der Stärken, Schwächen, Chancen und Bedrohungen des eigenen Produkts oder der Geschäftsidee betrachtet werden. Tipp: Das Thema Außenstehenden vorstellen, um zu überprüfen, ob es leicht verständlich ist und man alles beachtet hat. 2. Mit einem interdisziplinären Team zum Erfolg Um in der High-Tech-Branche ein gutes Produkt zu entwickeln, braucht man in erster Linie Wissenschaftler, die Ahnung von der Materie haben. Doch um ein Start-up erfolgreich weiterzubringen, braucht es auch Teammitglieder mit betriebswissenschaftlichem Hintergrund. Wer zusätzlich zur Wissenschaft also beispielsweise Ahnung von Businessplänen, Marketing oder Finanzierungsmöglichkeiten hat, nutzt dem Start-up und glänzt zusätzlich mit breiterem Wissen bei Investoren. Ist niemand mit den entsprechenden Qualifikationen vorhanden, kann man einzelne Themen am Anfang auch outsourcen oder sich einen Experten ins Team holen. 3. Prototypen Wer in den Bereichen Life Sciences, Chemie oder Energie neu gründet, bewegt sich meist in einem unsicheren Umfeld: Denn der Markt für eine innovative Idee ist noch nicht erprobt. Um möglichst schnell den sogenannten „Product-Market-Fit“ zu erreichen, sollte das Start-up so bald wie möglich einen Prototyp entwickeln. In erster Linie geht es darum, mit dem Prototyp erste Kunden-Feedbacks zu sammeln, um das Produkt weiter auszuarbeiten und es für Investoren greifbar zu machen. Bei der Entwicklung wird schnell klar, welche Ziele vielleicht doch nicht so leicht umsetzbar sind und was noch nachgebessert werden muss. 4. Ausdauer und Geduld bei der Finanzierung Die Suche nach einem Investor mit ausreichender Finanzierung für das eigene Start-up ist bei High-Tech-Gründungen oft schwierig, da der Weg bis zum finalen Produkt viel Zeit in Anspruch nimmt. Wer nur still vor sich hinarbeitet, wird nicht wahrgenommen. Um Investoren auf sich aufmerksam zu machen, sollte man früh mit Marketingmaßnahmen beginnen. Öffentliche Veranstaltungen wie Slams, Talks und Pitches für Gründer bieten eine gute Bühne, um das Produkt vorzustellen und gleichzeitig das Präsentieren vor Publikum zu üben. Zeigt sich ein Geldgeber interessiert, lohnt sich der Gang zum Anwalt, um eine Vertraulichkeitserklärung aufsetzen und den vorgelegten Investorenvertrag prüfen zu lassen, um die eigenen Risiken zu minimieren. Auch von Seite des Staates werden Gründer unterstützt: Die Agentur für Arbeit oder das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie sind hier ein paar beispielhafte Ansprechpartner. Sind die finanziellen Mittel dann geklärt, ist leider wieder viel Geduld gefragt, bis Forschung und Entwicklung abgeschlossen sind. 5. Auf Expertenwissen zurückgreifen Junge Gründer haben oft noch nicht das Wissen eines erfolgreichen Unternehmens, das bereits lange am Markt ist – der Zugang zu einzelnen Experten oder einem Netzwerk ist deswegen essentiell für Start-ups. Eine gute Möglichkeit, um mit den passenden Personen in Kontakt zu kommen, sind unter anderem Wettbewerbe und Netzwerk-Veranstaltungen für Start-ups. Die Angebote reichen hier von struktureller Beratung wie dem Erstellen eines Businessplans über Workshops und Seminare bis hin zu Finanzierungen und Preisgeldern. Auch Unternehmen aus der Gesundheitsbranche, Pharmazie, Chemie oder auch aus dem Segment der erneuerbaren Energien haben den Mehrwert einer Zusammenarbeit mit Gründern erkannt und unterstützen solche Wettbewerbe.

Science4Life Expertentalk: Robuste und kostengünstige Produktion

05.06.2018

Für viele Innovationen war langes und aufwendiges Experimentieren im Labor nötig. Diesen Prozess im Nachgang auf einen größeren Bedarf anzupassen, gestaltet sich für Start-ups in der Praxis nicht ganz so einfach. Preiswert, aber dennoch effizient produzieren, ohne dabei die Qualität aus den Augen zu verlieren – wie Gründer diese Aspekte vereinen, das verrät uns der Science4Life Experte Dr. Oliver Schmelz. 1. Sie waren Referent des Science4Life-Webinars zum Thema „Kostengünstige und robuste Produktion“. Was bedeutet es denn genau, robust zu produzieren? Eine robuste Produktion setzt den Einsatz stabiler Herstellprozesse voraus, bei denen mög-lichst hohe Stückzahlen mit konstanter Qualität unter gleichbleibenden und vorhersagbaren Kosten, termin- und abrufgerecht erzeugt werden. Ziel ist, einen definierten Produktionspro-zess abzurufen, der gegenüber möglichen Stör- und Einflussgrößen unempfindlich ist und eine ökonomisch sinnvolle Planung erlaubt. 2. Im nächsten Schritt: Wie können Gründer eine robuste Produktion im Alltag umsetzen? Gründer haben zunächst das Problem, einen Prozess zu finden, der es ihnen erlaubt, wirt-schaftlich zu produzieren. Visualisierbare Flussdiagramme können beispielsweise Schwach-stellen im Laborprozess anzeigen. Die Auswahl der bestmöglichen, optimierten Laborvarian-te und die nachfolgende Prüfung der Machbarkeit einer vergrößerten Mengensituation bil-den eine gute Grundlage für den optimalen Planprozess. Neben Qualitätsanforderungen erzielt der Vergleich realer Herstellkosten plus generierter Produktionsmengen mit zuvor abgeleiteten Plankosten und -mengen eine einfache Möglichkeit zur Erkennung unerwünsch-ter Prozessabweichungen. 3. Es gibt die Redewendung „Qualität hat ihren Preis“. Wie können Start-ups Kosten einspa-ren und trotzdem qualitativ produzieren? Der bestmöglichste Weg zwischen Herstellkosten, Qualität und Termindruck muss gefunden werden. Dazu muss geklärt werden, ob sich Kosten reduzieren lassen – zum Beispiel von Personal oder durch den Einsatz preiswerterer Rohstoffe sowie einer einfacheren Prozess-führung. Dazu muss der verwendete Herstellprozess hinreichend robust sein, so dass Pro-zessveränderungen nur einen geringen Einfluss auf die Produktqualität ausüben. Hier spielt die permanente Überwachung der Produktqualität unter Einhaltung vereinbarter Spezifikati-onsgrenzen eine wichtige Rolle. Letztere werden in enger Abstimmung mit dem Kunden festgelegt und sollten auf Basis statistischer Aussagen evaluiert werden können. 4. Vom Labor in die Produktionshalle: Welche Tipps können Sie Gründern für den richtigen Start mit auf den Weg geben? Erste Einsparungen können anhand von „Make-or-Buy“ Entscheidungen erzielt werden. Bei weiterer Auswahl des Portfolios und Klärung geeigneter Stückzahlen müssen Zeitbedarf und die zur Realisierung erforderlichen Einflussfaktoren ermittelt werden. Änderungen, die be-reits allein auf eine vergrößerte Mengensituation zurückgehen, werden oft signifikant unter-schätzt. Einfach im Labor zu handhabende Prozesse können beispielsweise nur unter hohem Aufwand in großem Maßstab bearbeitet werden. Über den Experten: Dr. Oliver Schmelz ist bei der Merck KGaA im Bereich der zentralen Verfahrensentwicklung tätig. Als Synthese-Chemiker hat er eine Reihe verschiedener Zusatzausbildungen zur Be-triebswirtschaft absolviert und ist nebenberuflich als Unternehmensberater im eigenen Un-ternehmen SciCon tätig. Als 6-Sigma Green Belt beschäftigt er sich aktuell mit Fragestel-lungen, die im Bereich der automatisierten Kennzahlenevaluierung von Produktionsprozes-sen liegen.

Einstieg in Patente, Marken und Design

29.05.2018

Um die eigene Innovation zu schützen, beantragen viele Gründer ein Patent. Darüber hinaus bieten im Hinblick auf die Konkurrenz eingetragene Markenrechte Unternehmensgründern eine gute Möglichkeit, um sich vor Kopien zu schützen. In einem Blogbeitrag haben wir euch bereits verraten, was ihr rund um das Thema Patente beachten müsst. Welchen Schutz ihr bei eurer Marke und dem Design beantragen könnt, verraten wir euch hier. Grundsätzlich muss bei gewerblichen Schutzrechten zwischen zwei Arten unterschieden werden: den technischen und nichttechnischen Schutzrechten. Erstere greifen bei Gebrauchsmustern und Patenten, wohingegen Marken und Designs im nichttechnischen Bereich Schutz bieten. Diese können folgendermaßen in der Praxis voneinander unterschieden werden: Gegenstände, verwendete Stoffe oder bestimmte Verfahrenstechniken werden durch das Patent geschützt, die industrielle Formgestaltung hingegen durch das Design. Die Marke kennzeichnet die Ware oder die Dienstleistung – das kann beispielsweise das aufgedruckte Logo sein. Marke ist nicht gleich Marke Viele verbinden mit Marken oft das Logo des jeweiligen Produkts oder der Dienstleistung. Das ist aber nicht ganz richtig, denn Marken verstecken sich auch hinter ganz anderen Bereichen. So gibt es beispielsweise Wortmarken, wie den Goldbären von Haribo. Bei der Wortmarke handelt es sich also um die Bezeichnung für eine Markenform. Als Wortmarke können auch Abkürzungen, Namen oder die Bezeichnung einer Domain registriert werden. Bildmarken spiegeln hingegen meistens das Logo wider. Ein Mix aus beidem ist die Wort-Bildmarke. Ein Schriftzug in Kombination mit einer Bildmarke erhöht den Wiedererkennungswert. Aber auch hinter geschützten Melodien (wie beispielsweise Jingles), die einem nicht mehr aus dem Kopf gehen, steckt eine Marke. Bevor ihr eure Marke anmeldet, solltet ihr vorher immer genau prüfen, ob sie bereits bestehenden Marken ähnelt. Das Amt prüft das vor der offiziellen Eintragung nämlich nicht! Deshalb ist es umso wichtiger, dass ihr vorab gründlich recherchiert. Marken dürfen nämlich nicht verwechselbar sein, das heißt, die Recherche muss klanglich, schriftbildlich oder sinngemäß ähnliche Marken umfassen. Wir empfehlen folgende Portale für die Suche: Das Register des Deutschen Patent- und Markenamts oder auf TMview. Letzteres eignet sich sehr gut, um zuerst herauszufinden in welche Waren- und Dienstleistungsklasse eure Marke einzuordnen ist. Im nächsten Schritt gilt es herauszufinden, ob es bezüglich des Namens eine Verwechslungsgefahr geben könnte. Dafür könnt ihr eure Suche an verschiedene Schreibweisen anpassen. Design oder nicht Design Die Grenzen zwischen einer 3D-Marke (beispielsweise die bekannte Form einer Coca Cola Flasche) und dem Design verschwimmen in der Praxis sehr schnell. Ähnlich wie bei Marken wird der Schutz eines Designs erst nach einer offiziellen Anmeldung sowie Eintragung gewährt. Maximal 25 Jahre ist euer Design dadurch geschützt. In einem fünf-Jahres-Rhythmus ist es dann möglich, die Dauer des Schutzes zu verlängern. Angemeldet werden dürfen nur neue und eigentümliche Designs. Dabei wird das Gesamtpaket geschützt und keine einzelnen Motive. Auch hier ist eine ausführliche Recherche vorab notwendig. Neben dem Register des Deutschen Patent- und Markenamts eignet sich DesignView sehr gut, um auf ähnliche Designs aufmerksam zu werden.

Interview mit Prof. Dr. Jochen Maas

21.05.2018

Das Gesundheitsunternehmen Sanofi hat – schon lange bevor sich das Wort „Start-up“ in Deutschland etabliert hat – erkannt, dass die Gesundheitsindustrie nur mit neuen Ideen angekurbelt werden kann und dass es dafür einer besonderen Förderung bedarf. Nur ein Grund, warum Sanofi die Gründerinitiative Science4Life von Anfang an unterstützt hat. Interview mit Prof. Dr. Jochen Maas – Geschäftsführer Forschung und Entwicklung der Sanofi-Aventis Deutschland GmbH und Schirmherr von Science4Life. Herr Maas, was ist für Sie das Besondere an Science4Life? Das Besondere sind für mich seit Jahren die Menschen rundum die Gründerinitiative Science4Life und damit meine ich sowohl die Macher, das Experten-Netzwerk, als auch die Teilnehmer. Gerade für die Teilnehmer ist es ungeheuer wichtig, Perspektiven für die Zukunft zu bieten – und deswegen sind die dazu beitragenden Menschen meiner Meinung nach das Wichtigste bei Science4Life. Was ist für Sie der Unterschied vom Science4Life Venture Cup zu anderen Businessplan-Wettbewerben? Ein Unterschied ist insbesondere die Trägerschaft, die sich bei Science4Life durch das Land Hessen, Sanofi sowie Viessmann äußert. Zudem ist das gesamte Konzept mit den Workshops, Webinaren, dem Technology Slam sowie den Prämierungen in den verschiedenen Städten, einzigartig. Und last but not least glaube ich persönlich auch, dass der Erfolg für die Teilnehmer am Ende bei Science4Life einfach etwas Besonderes ist. Wenn ich mir die Teilnehmer und die Gewinner der letzten Jahre anschaue – aus denen ist allen etwas Beachtliches geworden. Das kann sicher nicht jeder Businessplan-Wettbewerb von sich sagen! Warum lohnt sich Ihrer Meinung nach eine Teilnahme am Science4Life Venture Cup? Erst einmal: Die Teilnahme ist kostenlos. Die Teilnehmer müssen natürlich Aktivität investieren und Gehirnschmalz aktivieren – aber dann kann ich garantieren, dass sich das Investment lohnt und dass es mit das Beste ist, das Gründer für Ihre zukünftige Firma tun können. Sie sind Geschäftsführer Forschung und Entwicklung von Sanofi in Deutschland – Was können Konzerne von Start-ups lernen? Konzerne können sehr viel von Start-ups lernen! Das Wichtigste ist meiner Meinung nach die vollkommene Hingabe und Empathie für ein spezifisches Projekt. Junge Gründer leben für ihr Projekt und für ihre Firma und zwar mit Haut und Haaren. Ein Spirit, der auch für die großen Konzerne von hoher Relevanz ist. Ein zweiter Punkt ist die Risikobereitschaft, die normalerweise bei Start-ups etwas größer ist, als bei etablierten Projekten innerhalb großer Konzerne. Und dann der dritte Punkt: Flexibilität und Agilität – diese Punkte sind bei Start-ups unschlagbar! Haben Sie Tipps, die Sie den potentiellen Gründern und den Teilnehmern mitgeben können? Mein wichtigster Tipp wäre: Machen Sie mit und probieren Sie es einmal selbst aus! Mein zweiter Tipp ist: Sie werden immer gewinnen, auch wenn Sie nicht zu den offiziellen Preisträgern auf dem Siegertreppchen gehören. Sie werden, selbst wenn Sie siebter oder zwölfter werden, wichtige Erkenntnisse gewinnen, die für ihre Zukunft hilfreich sind. Und mein dritter Tipp ist, wenn es irgendwann mal nicht klappt mit einer Geschäftsidee, versuchen Sie es einfach wieder. Auch einmal oder sogar mehrmals gescheitert zu sein, ist kein Makel.