07.08.2018

Welche Rechtsform ist die richtige?

GmbH? GbR? OHG? Die Wahl der richtigen Rechtsform ist eine der grundlegendsten Entscheidungen bei der Unternehmensgründung. Bei der Auswahl spielen viele Faktoren eine Rolle – die Vor- und Nachteile sowie Haftungsrisiken stellen wir euch hier auf dem Science4Life-Blog im Detail vor.

Wer ein Unternehmen gründet, muss sich vor allem über das verfügbare Startkapital, die Größe des Gründerteams, erwarteter Umsatz und Haftungsrisiken im Klaren sein, denn diese Faktoren sind entscheidend für die richtige Rechtsform. In Deutschland unterscheidet man zwischen Einzelunternehmen, Personengesellschaften (z.B. GbR, OHG) und den Kapitalgesellschaften (z.B. UG, GmbH). Im Folgenden werden die wichtigsten Rechtsformen mit den Gründungsvoraussetzungen vorgestellt und erläutert, welche Rechtsformen sich für die Bereiche Life Sciences, Chemie und Energie besonders gut eignen.

Einzelunternehmen

Das Einzelunternehmen ist die einfachste Form der Unternehmensgründungen und damit auch die preiswerteste. Ein Einzelunternehmen kann nur von einem Gesellschafter gegründet werden und es genügt, sich beim Gewerbeamt anzumelden – die Kosten bewegen sich im mittleren zweistelligen Bereich. Einige Lieferanten verlangen vor Listung einen Auszug aus dem Handelsregister, um sicher sein zu können, dass das Unternehmen tatsächlich existiert. Einzelunternehmer können sich bei einem Notar in das Handelsregister eintragen lassen und erhalten den Zusatz „e.K.“ für „eingetragener Kaufmann“.

Haftungsrisiko: Hoch – Einzelunternehmer haften in unbegrenzter Höhe mit ihrem Privatvermögen.

Buchführung: Wer das Einzelunternehmen nicht ins Handelsregister eintragen lässt, darf eine einfache Einnahmen-Überschuss-Rechnung vornehmen. Der eingetragene Kaufmann sowie Einzelunternehmer ab einem Jahresüberschuss von 60.000 Euro müssen die ordnungsgemäße Buchführung einhalten und sind zur Bilanzierung verpflichtet.

Der Science4Life-Gründungstipp: Da das Haftungsrisiko beim Einzelunternehmen sehr hoch ist, sollten Gründer aus den Bereichen Life Sciences, Chemie und Energie langfristig auf eine Rechtsform mit Haftungsbeschränkung setzen. Das Einzelunternehmen kann aber ein guter Einstieg in das Unternehmertum sein – insbesondere, wenn das Risiko zu Beginn überschaubar und das Startkapital noch gering ist.

GbR – Gesellschaft bürgerlichen Rechts

Die GbR ist eine Personengesellschaft. Sie entsteht, wenn sich mindestens zwei Personen für eine Unternehmensgründung zusammenschließen. Die Gründung einer gewerblichen GbR muss ebenfalls wie beim Einzelunternehmen beim Gewerbeamt angemeldet werden. Im Anschluss sendet das Finanzamt einen Fragebogen zur steuerlichen Erfassung, den die Gründer ausfüllen müssen. Dann ist die gewerbliche GbR gegründet.

Haftungsrisiko: Hoch – Die Gesellschafter der GbR haften mit ihrem gesamten Privatvermögen. Auch die Anteile am Gewinn und Verlust sind für jeden Gesellschafter gleich.

Buchführung: Die handelsrechtlichen Buchführungspflichten entfallen und die Gesellschafter der GbR dürfen Gewinn und Verlust nach der einfachen Einnahmen-Überschuss-Rechnung ermitteln. Übersteigt der Jahresüberschuss 60.000 Euro oder der Jahresumsatz 600.000 Euro, muss eine Bilanz aufgestellt werden.

Der Science4Life-Gründungstipp: Wie beim Einzelunternehmen sollten Gründer aus Life Sciences, Chemie und Energie das Haftungsrisiko bei der GbR gut überdenken. Die nachträgliche Umwandlung von einer Personen- in eine Kapitalgesellschaft ist kompliziert, vorab muss aus der Personengesellschaft ein Handelsunternehmen wie eine KG oder OHG gemacht werden. Auch die Beteiligung von Investoren ist über eine Kapitalgesellschaft weitaus einfacher als bei einer Personengesellschaft.

GmbH – Gesellschaft mit beschränkter Haftung

Eine GmbH kann sowohl von einer Einzelperson als auch von mehreren Personen gegründet werden und ist eine der beliebtesten Rechtsformen für Gründungen in den Bereichen Life Sciences, Chemie und Energie. Um zu agieren, benötigt die GmbH einen Geschäftsführer, der entweder eingestellt oder von einem oder mehreren Gründern dargestellt wird. Das Mindestkapital für die Gründung beträgt mindestens 25.000 Euro, wobei davon nur die Hälfte, also 12.500 Euro, sofort einbezahlt werden müssen. Darüber hinaus kann ein Teil der Summe auch als Sacheinlagen eingebracht werden – wie beispielsweise Büromöbel oder Maschinen zur Herstellung von Produkten. Jedoch muss der Sachwert von einem unabhängigen Gutachter bestimmt werden.

Die GmbH muss im Handelsregister registriert werden. Der Gesellschaftervertrag muss bei einem persönlichen Notartermin mit allen beteiligten Gesellschaftern vor Ort beurkundet werden. Die Kosten für die Gründung belaufen sich auf etwa 1.500 bis 2.000 Euro – zusätzlich zum Stammkapital.

Haftungsrisiko: Gering – Die GmbH ist eine Kapitalgesellschaft und damit eine juristische Person. Das bedeutet, dass die Gesellschaft selbst als Kaufmann auftritt und nicht die Gesellschafter. Die GmbH haftet ausschließlich mit dem Gesellschaftsvermögen. Sind die Gesellschafter gleichzeitig auch Geschäftsführer, können sie allerdings bei Verletzung von Sorgfaltspflichten oder absichtlichen Gesetzesverstößen auch zur persönlichen Haftung herangezogen werden.

Buchführung: Die GmbH unterliegt der Buchführungspflicht. Der Geschäftsführer muss einen Jahresabschluss, bestehend aus einer Einnahmen-Überschuss-Rechnung und einer Bilanzierung, erstellen. Zusätzlich muss er einen Lagebericht abgeben, in dem er die Situation der Gesellschaft beschreibt und einschätzt. Jahresabschluss und Handelsregister müssen beim Handelsregister eingereicht werden.

Der Science4Life-Gründungstipp: Die GmbH eignet sich sehr gut für Gründer, die bereits das Mindestkapital in Höhe von 25.000 Euro aufbringen können. Denn die GmbH begrenzt das Haftungsrisiko und ermöglicht – in Hinblick auf die Investorensuche – relativ einfach den Verkauf von Firmenanteilen.

UG – Unternehmergesellschaft (haftungsbeschränkt)

Die UG ist die kleine Schwester der GmbH und wird auch „Mini-GmbH“ genannt. Sie muss den Zusatz „haftungsbeschränkt“ führen. Im Unterschied zur GmbH genügt bei der UG ein Stammkapital des symbolischen 1 Euro. Darum ist sie besonders für Gründer geeignet, die noch nicht das nötige Kapital von 25.000 Euro für die GmbH aufbringen können, aber dennoch von der Haftungsbeschränkung profitieren möchten. Der Vorteil: Die UG kann relativ einfach zu einer GmbH „hochgestuft“ werden.

Die Gründungskosten der UG sind niedriger als bei einer GmbH. Denn die UG kann mit einem Musterprotokoll gegründet werden, das etwa 400 Euro kostet. Die Bedingungen des Gesellschaftsvertrags sind auf die Musterbedingungen – die gesetzlichen Mindestanforderungen – beschränkt, die nicht verändert werden dürfen. Wer Anpassungen vornimmt, muss die gleichen Gründungskosten wie bei einer GmbH aufbringen.

Besonderheit: Bei der UG müssen aus den jährlichen Überschüssen Rücklagen gebildet werden, die später das Stammkapital bilden. Ein Viertel des jährlichen Gewinns sind als Rücklage einzubehalten, bis 25.000 Euro Stammkapital für die Umwandlung zur GmbH erreicht sind – allerdings steht es den Gründern frei, ob sie die UG letztendlich in die GmbH umwandeln.

Haftungsrisiko: Die Gesellschafter einer UG (haftungsbeschränkt) haften in der Regel nur mit der jeweils erbrachten Stammeinlage. Ausnahmen sind die gleichen wie bei der GmbH – nämlich bei Verstößen des Geschäftsführers kann auch eine private Haftung in Frage kommen.

Buchführung: Die Buchführungspflichten sind sehr ähnlich zur GmbH. Es gilt ebenfalls die doppelte Buchführung samt Bilanz.

Der Science4Life-Gründungstipp: Die UG (haftungsbeschränkt) eignet sich sehr gut als Vorab-Version der GmbH. Gründer können mit der UG starten und sie langfristig in eine GmbH umwandeln.

OHG (Offene Handelsgesellschaft)

Die OHG ist eine Personengesellschaft und eignet sich für mindestens zwei natürliche oder juristische Personen, die ein gemeinsames Unternehmen gründen möchten. Die OHG muss beim Gewerbeamt registriert und ins Handelsregister eingetragen werden, es gibt jedoch kein vorgeschriebenes Startkapital. Die Gründer müssen aber genügend Geld für den Aufbau des Unternehmens aufbringen, bis es profitabel ist. Kapital und Sachwerte gehören allen Gesellschaftern gemeinschaftlich und – falls im Gesellschaftsvertrag nicht anders geregelt – beteiligen sich alle zu gleichen Teilen an der OHG. Jeder Gesellschafter darf alleine handeln. Die Gründungskosten betragen etwa 300 Euro.

Haftungsrisiko: Die Gesellschafter haften voll mit ihrem geschäftlichen und privaten Vermögen.

Buchführung: Bei der OHG ist eine doppelte Buchführung mit Bilanzierung verpflichtend.

Der Science4Life-Gründungstipp: Wer eine OHG gründet, sollte die Haftungsrisiken abwägen. Vorteil im Vergleich zu anderen Personengesellschaften wie beispielsweise der GbR: Die OHG kann relativ einfach in eine Kapitalgesellschaft umgewandelt werden.

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17.02.2025

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BU: Die CRISPR/Cas-Technologie ermöglicht das gezielte Ansteuern und das Modifizieren, Ausschneiden oder Ersetzen eines DNA-Bausteins ©BioSpring GmbH Aus unheilbar wird heilbar Die neu zugelassene Therapie hat das Potenzial, die bislang unheilbare Sichelzellanämie vollständig zu heilen – statt wie bisher mit herkömmlicher Therapie nur die Symptome zu lindern. Die Sichelzellanämie ist eine schwere Bluterkrankung mit katastrophalen Folgen für die Betroffenen - bis hin zu einer drastisch verringerten Lebenserwartung. Die CRISPR/Cas-Technologie funktioniert während der Therapie wie eine Art Genschere, bei der fehlerhafte Gene gezielt angesteuert, entfernt oder ersetzt werden können. Die entscheidende Komponente dafür ist das „Navigationssystem“, das die zu behandelnden Gene findet und die eigentliche „Schere“, das Cas-Protein, exakt dorthin führt. Das übernehmen spezielle Nukleinsäuren, in diesem Fall eine guide RNA, die damit zu ganz wesentlichen Bausteinen für die Medizin der Zukunft werden. Die guide RNA ist ein Beispiel eines Oligonukleotids, also einer synthetisch hergestellten Nukleinsäurekette mit typischen Längen zwischen ca. 20 und 120 Nukleotiden. Weitere Vertreter dieser neuen Wirkstoffart sind beispielsweise Antisense-Oligonukleotide (ASOs) und Silencing-RNAs (siRNA), die seit wenigen Jahren bereits die Behandlung von Krankheiten über die Regulation von Genen erlauben und damit neue Therapiemöglichkeiten erschlossen haben. Künftig werden RNA-Therapeutika noch weiter in den Bereich der Breitenerkrankungen vordringen. Das bedeutet Hoffnung für Hunderte von Millionen Menschen weltweit, die etwa unter Bluthochdruck, zu hohen Cholesterinwerten oder anderen weit verbreiteten Erkrankungen zu leiden haben. Auch für Krebstherapien öffnen sich durch RNA-Therapeutika neue Perspektiven in der Behandlung. Diese rasante Entwicklung von Medikamenten, die genetische Informationen nutzen oder verändern, mündete schließlich in die eingangs beschriebene Technologie des Genome Editing, zu der auch die genannte CRISPR/Cas-Technologie gehört. Dass bereits 2023 ein erstes Medikament zugelassen wurde, das auf der CRISPR/Cas-Technologie beruht, ist höchst bemerkenswert und hat auch Fachleute begeistert: „Die Zulassung ist ein großer Durchbruch, ein Meilenstein für das ganze Feld des Genome Editing. (…) Eine Wahnsinnsleistung, wenn man bedenkt, dass 2012 erstmals über CRISPR/Cas berichtet worden ist – und wir jetzt, nur gut zehn Jahre später, ein erstes Medikament haben, das auf dieser Technologie beruht“, erklärte beispielsweise Prof. Dr. Toni Cathomen, Direktor des Instituts für Transfusionsmedizin und Gentherapie am Universitätsklinikum Freiburg. Der Schweizer Molekularbiologe forscht seit vielen Jahren zu Fragen der Gentherapie und gilt als eine der wichtigsten Stimmen auf diesem Gebiet. Die Herstellung therapeutischer RNA-Nukleinsäuren von bestmöglicher Reinheit und Qualität ist hochkomplex. Bis zu 400 Prozessschritte sind etwa zur Herstellung einer guide RNA nötig, um die gewünschten Ergebnisse zu erzielen. Dieser Prozess umfasst die eigentliche Festphasen-Synthese, die in einem automatisierten Verfahren abläuft, wird fortgesetzt mit der Abspaltung des Produktes von einem festen Trägermaterial, Ultra-Filtration und Reinigung des Zwischenproduktes per Hochdruck-Flüssigchromatographie sowie über weitere Prozessschritte bis zur Gefriertrocknung des fertigen Produkts. Am Ende liegt das Produkt als ein weiß-gelbliches, fluffiges Pulver vor und wird in dieser Form ausgeliefert. Eine zentrale Rolle bei der Entwicklung von Wirkstoffen für bahnbrechende Medikamente spielen die sogenannten CDMOs (Contract Development and Manufacturing Organizations) wie BioSpring. 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Die Konzeptphase von Science4Life

02.12.2024

Noch bis zum 20. Januar 2025 können sich Start-ups für die Konzeptphase des Science4Life Startup-Wettbewerb registrieren und ihre innovativen Geschäftskonzepte einreichen. Neben exklusivem Feedback durch die Science4Life-Experten profitieren Gründerteams vom großen Netzwerk und Weiterbildungsangeboten, wie den Science4Life Academy-Days. Die Konzeptphase zielt als zweite Phase des Science4Life Startup-Wettbewerbs darauf ab, Gründer aus den Branchen Life Sciences, Chemie und Energie auf ihrem Weg zum Businessplan zu unterstützen. Was ist eigentlich die Konzeptphase? Die Konzeptphase ist die zweite Wettbewerbsphase des Science4Life Startup-Wettbewerbs. Sie folgt auf die Ideenphase und bereitet die Teilnehmer auf die dritte und letzte Phase, die Businessplanphase, vor. In der Konzeptphase können Gründerteams ihr Geschäftsvorhaben und ihren Zielmarkt konzeptionell ausarbeiten. Das bietet jungen Unternehmerteams die Möglichkeit, ihre Gründung von Profis mit jahrelanger Praxiserfahrung einschätzen zu lassen und Feedback von den Science4Life-Experten zu erhalten. Wer kann an der Konzeptphase teilnehmen? Die Teilnahme an der Konzeptphase steht allen Start-ups aus den Bereichen Life Sciences, Chemie und Energie offen – unabhängig davon, ob sie bereits an der Ideenphase teilgenommen haben. Teilnahmeberechtigt sind alle Teams mit Gründungsabsicht sowie Unternehmen, deren Gründung nach dem 1. September 2022 erfolgt ist. Gründerteams aus der Life Sciences und Chemie Branche nehmen am Science4Life Venture Cup teil. Die Teilnahme am Science4Life Energy Cup steht allen Gründern aus dem Bereich Energie offen. Wie läuft die Teilnahme ab? Um an der Konzeptphase des Science4Life Venture Cup und Science4Life Energy Cup teilzunehmen, müssen Gründerteams ihr Geschäftskonzept vorstellen. Das muss in Form eines Read Decks erfolgen. Bei der Gliederung und Formulierung des Read Decks hilft auch das speziell für Science4Life entwickelte Handbuch . Gründerteams können dieses hier kostenlos downloaden.  Die Beiträge können bis zum 20. Januar 2025 , 23:59 Uhr, online im Science4Life-Portal als PDF-Datei hochgeladen werden. Nach erfolgreicher Teilnahme werden die fristgerecht eingereichten Wettbewerbsbeiträge durch verschiedene Branchenexperten begutachtet und bewertet. Das Science4Life Experten-Netzwerk besteht aus mehr als 200 Institutionen und Unternehmen, die den Grundstein für einen regen Informations- und Erfahrungsaustausch bilden. Beteiligt sind Experten aus dem öffentlichen Recht, national und international agierende Konzerne, Patent- und Rechtsanwaltskanzleien, Universitäten und Hochschulen oder ehemalige Teilnehmer des Businessplan-Wettbewerbs. Durch dieses breit gefächerte Expertenwissen ist es möglich, die Teilnehmer auf jedem Fachgebiet ausgezeichnet zu unterstützen. Bei der Konzeptprämierung am 11. März 2025 werden die fünf besten Teams des Science4Life Venture Cup sowie die drei besten Teams des Science4Life Energy Cup prämiert. Warum an der Konzeptphase des Science4Life Startup-Wettbewerb teilnehmen? Der Zugang zum großen Science4Life Netzwerk sowie das umfangreiche Expertenfeedback zum Geschäftskonzept sind nur einige Vorteile der Teilnahme am Science4Life Startup-Wettbewerb. Darüber hinaus können die Gründerteams von der Teilnahme an Online-Seminaren profitieren, sich ein Preisgeld in Höhe von jeweils 1.500 € im Venture Cup und 1.000€ im Energy Cup sichern und sich als Team weiterentwickeln. Die Gewinnerteams erhalten außerdem Zugang zu den Academy-Days. Diese sind speziell auf die Teams aus den einzelnen Bereichen zugeschnitten: Coaches mit jahrelanger Branchenerfahrung teilen ihr Wissen und klären wichtige Fragen bezüglich der Geschäftskonzepte. Dieser zweitägige Intensivworkshop gibt den Gewinnerteams die Möglichkeit zusammen mit ihrem persönlichen Coach ihr Geschäftskonzept zu perfektionieren. Weitere wichtige Informationen Die Teilnahme am Science4Life Startup-Wettbewerb ist kostenlos. Auf der Science4Life-Webseite können sich Gründer über den  Venture Cup und den Energy Cup informieren. Auch der Science4Life-Blog bietet den Teilnehmern weitere Tipps und Details rund um gründungsrelevante Themen.  

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Teilnahmerekord in der Ideenphase: Das sind die besten Geschäftsideen aus 142 Einreichungen

25.11.2024

Die Gewinner der Ideenphase stehen fest! Aus einer Rekordzahl von 142 eingereichten Ideen aus Life Sciences, Chemie und Energie setzten sich die Gewinnerteams mit innovativen Ansätzen für die Zukunft durch. In der Ideenphase des Science4Life Venture Cup gewinnen Blueprint Biomed, CiX, EpiCure, Phos4nova und Plantman. Beim Science4Life Energy Cup gewinnen FF Frontier Fuels, Radiant Systems und WeldNova – und diese Ideen stecken hinter den Namen. Am vergangenen Freitag erreichte die 27. Wettbewerbsrunde von Science4Life ihren ersten Höhepunkt: Die besten Geschäftsideen aus Life Sciences, Chemie und Energie wurden bei der Ideenprämierung online ausgezeichnet. Neben den Gewinnerteams gab es auch einen Rekord zu feiern, denn mit 142 Einreichungen gab es so viele Teilnehmer wie noch nie. Der Pioniergeist der teilnehmenden Teams zeigt sich allerdings nicht nur quantitativ – auch die Lösungsansätze verdeutlichen, wie sehr sich Start-ups der zentralen Herausforderungen der aktuellen Zeit bewusst sind. Die Geschäftsideen im Science4Life Venture Cup befassen sich unter anderem mit neuen Therapieansätzen für Krankheiten, innovativen Lösungen für die Schadstoffentfernung aus Wasser, einer App für blinde Menschen oder Maschinen für eine klimafreundlichere Landwirtschaft. Die Teilnehmer des Science4Life Energy Cup beantworten Fragen der Elektromobilität, liefern ein Konzept für neuartige Wärmepumpen oder nachhaltigere Biotreibstoffe für die Schifffahrt. Austausch und Learnings beim digitalen Academy Day Bevor die Sieger verkündet wurden, hatten die zehn besten Teams aus den Bereichen Life Sciences und Chemie sowie die fünf besten Teams aus der Energiebranche die Möglichkeit, ihr Wissen beim digitalen Academy Day zu erweitern. Hier wurden die Teams in praxisorientierten Coachings und einzelnen Workshops zu den Themen Finanzierung, Marketing, Recht und Patent gecoacht. Eine wertvolle Gelegenheit, die Idee zu schärfen und sich frühzeitig auf den Markt vorzubereiten. Am Abend wurden dann die Gewinner bekanntgegeben: Die Gewinner des Science4Life Venture Cup Blueprint Biomed aus Berlin ist ein EXIST gefördertes Team am BIH der Charité-Universitätsmedizin Berlin. Das Team entwickelt resorbierbare Biomaterialimplantate, die effektiv und sicher die körpereigenen Regenerationsmechanismen aktivieren – ohne den Zusatz von Gewebe, Zellen oder Wachstumsfaktoren. Blueprint Biomed blickt auf über 10 Jahre Forschung zurück und bietet damit eine effizientere und patientenfreundlichere Lösung zu bestehenden Behandlungsansätzen von Knochendefekten. CiX aus Erlangen produziert anschlussfertige Wasserreinigungsmodule zur Schadstoffentfernung. Die Idee kam dem Team parallel zu Promotionsarbeiten an der Universität, als es an der Optimierung von Diamantelektroden forschte. Das System kann mit Strom effektiv und bedarfsgerecht unter anderem Medikamentenrückstände, Bakterien und PFAS, ein weitverbreitetes Umweltgift, aus Wasser entfernen – vor Ort und ohne Chemikalienzugabe. Bisherige Blutkrebs-Medikamente scheitern häufig an Resistenzbildung, geringer Wirksamkeit und starken Nebenwirkungen. Der Wirkstoff Carbacitabin von EpiCure aus München greift gezielt in gestörte epigenetische Mechanismen ein und überwindet diese Limitierungen. Die präklinischen Daten belegen: Das Team kann Blutkrebspatienten Stand jetzt eine effektive und äußerst gut verträgliche Therapieoption bieten. Phos4nova aus Enschede entwickelt einzigartige Polymere, die ein inhärentes Signal in der medizinischen Bildgebung generieren. Die bioabbaubare Technologie ist zum Patent angemeldet und ermöglicht es, die Nutzung schwermetallhaltiger Kontrastmittel zu vermeiden – das ebnet den Weg zu neuen Nano- und Biomaterialien. Inspiriert von der bemerkenswerten Widerstandsfähigkeit von Pflanzen gegen schädliche Proteinaggregate hat Plantman aus Köln ein Pflanzenprotein identifiziert, das das Potenzial hat, die mit der Huntington-Krankheit verbundenen toxischen Proteine zu unterdrücken. Dieser innovative therapeutische Ansatz verspricht erstmals eine Heilung der Huntington-Krankheit und gibt den betroffenen Patienten Hoffnung. Das sind Gewinner der Ideenphase des Science4Life Energy Cup Die FF Frontier Fuels GmbH entwickelt innovative Biotreibstoffe für die Schifffahrt, die auf industriellen Reststoffen basieren und sowohl kostengünstiger als auch nachhaltiger als bestehende Alternativen sind. Solaranlagen auf Mehrfamilienhäusern scheitern an ihrer administrativen und rechtlichen Komplexität. Mit ihrem Solarstrom-Verteiler löst Radiant aus Konstanz dieses Problem an der technischen Wurzel und macht Solaranlagen auf Mehrfamilienhäusern so einfach wie auf Einfamilienhäusern - ganz ohne Mieterstrom oder Gemeinschaftliche Gebäudeversorgung (GGV). Die WeldNova GmbH aus Berlin entwickelt eine elektromagnetische Badstütze für die produzierende Industrie. Diese ermöglicht erstmals den Einsatz des Laserstrahlschweißens beim Schweißen dicker Bleche. Damit kann die Produktivität des Schweißprozesses bei großen Stahlkonstruktionen um den Faktor zehn gesteigert und die Kosten um bis zu 90 Prozent gesenkt werden. Start der Konzeptphase: Einsendeschluss im Januar Ab sofort beginnt die Konzeptphase von Science4Life und dein Start-up kann dabei sein – meldet euch einfach bis einschließlich 20. Januar 2025 online unter www.science4life.de an und reicht euer Geschäftskonzept in Form eines Read Deck ein. Teilnehmen könnt ihr sowohl, wenn ihr schon bei der Ideenphase dabei wart, als auch als Neueinsteiger. Ihr bekommt Zugang zum Science4Life-Netzwerk, Feedback von Branchenexperten sowie die Chance auf Preisgeld und die Teilnahme vor Ort an den zweitägigen Academy Days der Konzeptphase. Wir freuen uns auf eure Konzepte!

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