15.03.2019

Interview mit Peter Birkner: Im Dreieck zwischen Invention, Nachfrage und Gesetzesrahmen

Mit einer bahnbrechenden und genialen technischen Idee fängt oft alles an. Doch wenn ihr euch auf dem Markt etablieren und Gewinne generieren wollt, könnt ihr euch nicht nur auf eure Erfindung verlassen. Warum der Schlüssel zum wirtschaftlichen Erfolg für viele Gründer darin liegt, ihre Idee mit den gesetzlichen Rahmenbedingungen und der realistischen Entwicklung der Nachfrage nach dem entstandenen Produkt abzugleichen, besprechen wir mit Prof. Dr.-Ing Peter Birkner, dem Geschäftsführer des House of Energy in Kassel und Mitglied des Science4Life-Experten-Netzwerks. Dabei legen wir den Schwerpunkt auf Themenstellungen aus dem Umfeld des Energiesektors.

Herr Prof. Birkner, in Ihrer Beraterfunktion konnten sie schon viele unserer Gründer im Rahmen des Science4Life Venture Cup unterstützen. Warum ist eine gute Idee, egal wie gut sie funktioniert, wie neuartig und umwerfend sie ist, nicht genug, um Erfolg auf dem Markt zu haben?

Ich möchte vorab betonen, dass sich meine Überlegungen im Schwerpunkt auf den Energiesektor beziehen. Diesen Sektor überblicke ich meines Erachtens recht gut. Er ist mittlerweile in weiten Bereichen von Marktmechanismen geprägt, er ist aber gleichzeitig sehr stark durch Gesetze, Verordnungen und Regularien bestimmt. Der Staat greift maßgeblich ein.

Allgemein ist der Ausgangspunkt für eine Innovation, also für ein neuartiges und gleichzeitig wirtschaftlich erfolgreiches Geschäftsmodell, stets ein Produkt mit tollen, neuen Funktionen und Eigenschaften, das neue Möglichkeiten bietet. Diese und das technische „Funktionieren“ sind eine notwendige Voraussetzung für den Erfolg. Jedoch muss genauso die Nachfrage da sein oder zumindest zeitnah geweckt werden können. Lösungen für nicht vorhandene Fragen oder Bedürfnisse werden auch keine Nachfrage hervorrufen. Hier ist eine realistische Einschätzung des zeitnahen Bedarfs vorzunehmen. Darüber hinaus muss aber vor allem in einer Geschäftsumgebung, die sehr stark reglementiert ist, der Rechtsrahmen den wirtschaftlichen Einsatz dieses Produktes zulassen. Steuern, Umlagen, Gebühren und Abgaben definieren im Energiebereich die Wirtschaftlichkeit und damit die Nachfrage.

Es ist also wichtig, die drei Bereiche – Invention, Nachfrage und Gesetzesrahmen – gleichermaßen zu betrachten, um erfolgreich zu sein. Wie bringt man aber insbesondere den Gesetzesrahmen in Einklang mit der eigenen Idee und der vorhandenen Nachfrage?

Sie sprechen hier zumindest für den Energiesektor eine der großen Herausforderungen an, für die es gilt möglichst zeitnah eine Lösung zu finden. Heute muss allerdings im Kern anders herum gedacht werden: Wird meine Idee kurzfristig nachgefragt und findet sie ihren Platz in der wirtschaftlichen Systematik der gültigen Gesetze?

Man mag zum „Erneuerbare Energien Gesetz“ (EEG) stehen wie man will, in diesem Fall wurde aber gesetzliche Klarheit geschaffen und dadurch die Nachfrage konkret geweckt. In der Folge setzte eine bespiellose technische Entwicklungswelle ein, die weit über Deutschland hinaus strahlte. Dies geschieht aus meiner Sicht immer dann, wenn die drei genannten Bereiche in Einklang gebracht wurden.

Ist das oft der Fall?

Nein, in der Regel haben wir eine andere Situation. Es gibt viele Produkte, vor allem im Speicher- oder Flexibilitätsbereich, die technisch marktreif sind. Auch die Notwendigkeit auf diese Produkte zurückzugreifen steigt stetig an, da immer mehr volatile erneuerbare Energiequellen in das Stromnetz einspeisen. Dennoch erlaubt der aktuelle gesetzliche Rahmen durch seine Regelungen zu Steuern, Abgaben, Umlagen und Vergütungen bestimmter Leistungen nur in wenigen Nischenanwendungen einen wirtschaftlichen Einsatz dieser Technologien. Hier ist eine deutliche Diskrepanz zu sehen, die künftig zunehmen wird.

Warum ist das so?

Die Politik agiert gegenwärtig häufig nicht im Sinne einer Zieldefinition im Hinblick auf den einzuschlagenden Weg, sondern sie handelt reaktiv und korrektiv. Die Anpassung der relevanten Gesetze erfolgt erst bei gegebenem Sachzwang – zu hohen Kosten der aktuellen Regelung oder steigenden Risiken für die Versorgungssicherheit. Hier müsste nach meiner Einschätzung die Politik wieder mehr auf Gestaltung setzen. Das Umschwenken ist jedoch alles andere als einfach. Jede Gesetzesänderung berührt viele Interessensgruppen mit konträren Positionen. Zudem sind konkurrierende technologische Entwicklungspfade möglich. Es wird hier deutlich, dass die Energiewende einen grundlegenden Veränderungsprozess darstellt, der auch tiefgreifende Umverteilungen mit Gewinnern und Verlierern beinhaltet.

Kann man die Situation für alle Beteiligten verbessern?

Eine möglichst objektive und übergreifende Orientierung für die politischen Entscheider wäre durchaus hilfreich. Dies gestaltet sich aufgrund der Lobbyarbeit der verschiedenen Interessensgruppen jedoch schwierig. Allerdings gibt es hierzu mittlerweile erste vielversprechende Ansätze, die Politik, Wirtschaft und Wissenschaft in der Suche nach einer konsensualen Lösung von vorneherein zusammenbringen. Ich spreche beispielsweise von den Sinteg Projekten. Diese sind vom Bundeswirtschaftsministerium als sogenannte Schaufensterprojekte angestoßen und werden von ihm auch begleitet. Sie erlauben Wissenschaft und Wirtschaft nicht nur das großflächige Erproben neuer Technologien im Energiesektor unter der Partizipation der Bürger und Kommunen, sondern es existiert darüber hinaus eine Klausel, die juristische Experimentierfelder zulässt. Dies ist extrem wichtig. Die Energiewende ist nicht nur technisches, sondern vor allem auch soziologisches und juristisches Neuland. Es ist beispielsweise die Frage nach den gesetzlichen Regelungen zu klären, die erforderlich sind, um die identifizierten technischen Lösungen wirtschaftlich umsetzen zu können. Weiterhin ist um die Akzeptanz der Bürger und Kommunen zu werben. Auch das House of Energy verfolgt auf Landesebene dieses Konzept. Politik, Wirtschaft und Wissenschaft arbeiten in allen Projektphasen zusammen.

Wie sollte man als Gründer reagieren, wenn man eine an sich starke Idee hat, es aber aus diversen Gründen eine vermutlich zu geringe Nachfrage für das Produkt oder die daraus entstandene Dienstleistung gibt?

Im marktbestimmten Umfeld definiert der Wunsch des Kunden die Nachfrage. Das sieht man sehr deutlich in der Telekommunikation. Jeder will ein möglichst tolles Smartphone. Keiner stellt dazu eine persönliche Wirtschaftlichkeitsberechnung auf. Die Frage des Kunden lautet: „Was will ich und welches Modell kann ich mir leisten?“ Dies ist im Energiesektor nicht ganz so einfach. Hier ist die Regulierungsdichte, wie schon gesagt , deutlich ausgeprägter. Es bleibt also nichts anderes übrig als ganz am Anfang des Entwicklungsprozesses für das geplante Produkt zu prüfen, was denn der Gesetzesrahmen zu diesem Produkt sagt, welche Steuern, Entgelte und Abgaben beim Einsatz anfallen oder ob ein Energieversorger die damit verbundenen Kosten bei der Ermittlung der Netzentgelte ansetzen darf. Eine solche Analyse ist existenziell wichtig.

Einem Start-up fehlt es in der Regel an Geld, an Liquidität und das wenige vorhandene Geld kann auch nur einmal für eine Produktentwicklung ausgegeben werden. Fehleinschätzungen oder Zeitverzögerungen – beispielsweise bei einer für die Wirtschaftlichkeit des Produkts unbedingt erforderlichen Gesetzesnovelle – können sehr schnell das finanzielle „Aus“ des Unternehmens bedeuten. Ergo : vorher diese Fragestellungen mit einem Experten abklopfen. Gründerzentren, Inkubatoren oder Einrichtungen wie Science4Life können hier Hilfestellung leisten.

Kann eine Businessidee scheitern, obwohl alle drei Bereiche aufeinander abgestimmt sind? Oder andersherum gefragt: Gibt es auch Fälle, die es nicht geschafft haben, alle drei Bereiche in Einklang zu bringen und trotzdem erfolgreich wurden?

Wenn man an dieser Stelle verliert, dann in der Regel gegen die Zeit. Verzögern sich wichtige Dinge, so kann es auch bei grundsätzlichem Einklang der Bereiche Invention, Nachfrage und Gesetzesrahmen eng werden. Kleine Unternehmen haben in der Regel nicht die finanzielle Kraft, eine längere Durststrecke zu überbrücken. Nehmen Sie als Beispiel das Thema Smart Meter. Es gibt sie, sie werden gebraucht und der Gesetzgeber will sie auch. Dennoch springt der Markt nicht an, da Standards, Zertifizierungen und dergleichen immer noch nicht final geregelt sind. Ein Start-Up, das Produkte in diesem Umfeld in den Markt bringen will, kommt hier leicht in eine Schieflage, obwohl eigentlich alles stimmt, sich jedoch „nur“ verzögert.

Wo hakt es Ihrer Erfahrung nach am häufigsten bei Gründern speziell im Bereich Energie? Woran wird anfangs meist nicht gedacht bzw. was wird übersehen?

Die Gründer fokussieren häufig zu sehr auf die Funktion ihres Produktes. Weiterhin sind sie davon überzeugt, dass die Nachfrage vorhanden sein muss, da das Produkt ja gut ist. Dies geht soweit auch in Ordnung. Es ist aber wichtig, nicht in der internen Perspektive zu verharren, sondern auch den externen Blickwinkel einzunehmen. Die Notwendigkeit, sich in den Kunden hineinzudenken, seine wirtschaftliche Sicht – auch aufgrund der gesetzlichen Lage – nachzuvollziehen und seine Bedürfnisse zu verstehen, darf nicht außen vor gelassen werden. Bei einem Energieversorger wird das Geschäftsmodell maßgeblich durch den Gesetzgeber beeinflusst. Da der Energieversorger betriebswirtschaftlich handelt, wird er Produkte einsetzen, die sich in diesem Gesetzesrahmen wirtschaftlich abbilden lassen. Alle anderen Produkte wird er, trotz guter Funktionalität, nur minimalistisch in „alternativlosen“ Situationen einsetzen. Dadurch wird das Marktvolumen für diese Produkte zumindest temporär signifikant eingeschränkt. Dies kann für kleine Unternehmen kritisch sein.

Gibt es etwas, das häufig unterschätzt wird?

Die Anforderungen in Bezug auf Tests, Zertifikate und Praxiserfahrung, bevor ein Produkt in größerem Umfang im Zusammenhang mit einer kritischen Infrastruktur – zu der auch Energie gehört – eingesetzt wird. Eine vom Kunden geforderte Erprobungsphase führt dazu, dass eine begrenzte Anzahl an Geräten, testweise und von einem Monitoring begleitet, verbaut wird. Für den Hersteller ist dies zeit- und arbeitsaufwendig. Testgeräte werden häufig als kostenlose Muster angefordert. Zudem können sich Nachforderungen an die Ausführung und die Eigenschaften des Produkts ergeben. In jedem Fall muss diese Phase in der geplanten Hochlaufkurve der Produktion durch das herstellende Unternehmen reflektiert werden.

Die Energiewirtschaft hat sich durch die Energiewende in den letzten Jahren drastisch verändert. Wie hat dies das Dreieck aus Invention, Nachfrage und Gesetzesrahmen beeinflusst? Auf was müssen Energie Start-ups diesbezüglich achten?

Start-ups sind voller Ideen. Sie gehen unkonventionell vor. Die Fallstricke durch die enorme Komplexität im ordnungspolitischen Bereich haben aber in den vergangenen Jahren deutlich zugenommen. Eine legitime Anregung ist es daher, traditionelle und neue Unternehmen zusammenzubringen. Die Stärken des einen korrelieren ziemlich gut mit den Schwächen des anderen. Dies ist auch ein Ansatz, den Science4Life mit seinen Aktivitäten unterstützt. Das House of Energy arbeitet ebenfalls nach diesem Prinzip. Es gilt, Win-Win-Situationen zu schaffen.

Welche konkreten Tipps würden Sie Gründern geben, damit sie nicht im Nachhinein ausbessern müssen, sondern von Anfang an alle drei Bereiche in Einklang bringen?

Es ist genauso wichtig, die gesetzlichen Rahmenbedingungen zu verstehen, unter denen das Produkt arbeiten muss, wie dessen technische Funktionalität zu optimieren. Das Einholen von Informationen zu diesem Thema ist damit zentral. Mut ist essentiell, Neugierde ist es ebenfalls. Darüber hinaus sollte man aber ruhig auch das Prinzip des ehrbaren Kaufmanns beachten. Dieses klingt erst einmal etwas angestaubt, da es das historisch in Europa gewachsene Leitbild für verantwortliche Teilnehmer am Wirtschaftsleben beschreibt. Es steht für ein ausgeprägtes Verantwortungsbewusstsein für das eigene Unternehmen, für die Gesellschaft und für die Umwelt. Es hat sich über viele Jahre entwickelt und ist aus meiner Sicht heute aktueller denn je.

Über Prof. Dr.-Ing Peter Birkner:
Prof. Dr.-Ing Peter Birkner verfügt über fundierte praktische und theoretische Erfahrungen im Energiesektor. Er ist Honorarprofessor an der Bergischen Universität Wuppertal und unterrichtet dort am Lehrstuhl für elektrische Energieversorgungstechnik. 2015 wurde Prof. Birkner für den Deutschen Umweltpreis nominiert. Seit 2016 leitet er das House of Energy in Kassel. Diese Denkfabrik des Landes Hessen arbeitet transdisziplinär und unterstützt die Energiewende durch konkrete technische Projekte, in denen Politik, Wirtschaft und Wissenschaft zusammenarbeiten. Prof. Birkner arbeitet im Experten-Netzwerk von Science4Life mit.

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Die Konzeptphase von Science4Life

02.12.2024

Noch bis zum 20. Januar 2025 können sich Start-ups für die Konzeptphase des Science4Life Startup-Wettbewerb registrieren und ihre innovativen Geschäftskonzepte einreichen. Neben exklusivem Feedback durch die Science4Life-Experten profitieren Gründerteams vom großen Netzwerk und Weiterbildungsangeboten, wie den Science4Life Academy-Days. Die Konzeptphase zielt als zweite Phase des Science4Life Startup-Wettbewerbs darauf ab, Gründer aus den Branchen Life Sciences, Chemie und Energie auf ihrem Weg zum Businessplan zu unterstützen. Was ist eigentlich die Konzeptphase? Die Konzeptphase ist die zweite Wettbewerbsphase des Science4Life Startup-Wettbewerbs. Sie folgt auf die Ideenphase und bereitet die Teilnehmer auf die dritte und letzte Phase, die Businessplanphase, vor. In der Konzeptphase können Gründerteams ihr Geschäftsvorhaben und ihren Zielmarkt konzeptionell ausarbeiten. Das bietet jungen Unternehmerteams die Möglichkeit, ihre Gründung von Profis mit jahrelanger Praxiserfahrung einschätzen zu lassen und Feedback von den Science4Life-Experten zu erhalten. Wer kann an der Konzeptphase teilnehmen? Die Teilnahme an der Konzeptphase steht allen Start-ups aus den Bereichen Life Sciences, Chemie und Energie offen – unabhängig davon, ob sie bereits an der Ideenphase teilgenommen haben. Teilnahmeberechtigt sind alle Teams mit Gründungsabsicht sowie Unternehmen, deren Gründung nach dem 1. September 2022 erfolgt ist. Gründerteams aus der Life Sciences und Chemie Branche nehmen am Science4Life Venture Cup teil. Die Teilnahme am Science4Life Energy Cup steht allen Gründern aus dem Bereich Energie offen. Wie läuft die Teilnahme ab? Um an der Konzeptphase des Science4Life Venture Cup und Science4Life Energy Cup teilzunehmen, müssen Gründerteams ihr Geschäftskonzept vorstellen. Das muss in Form eines Read Decks erfolgen. Bei der Gliederung und Formulierung des Read Decks hilft auch das speziell für Science4Life entwickelte Handbuch . Gründerteams können dieses hier kostenlos downloaden.  Die Beiträge können bis zum 20. Januar 2025 , 23:59 Uhr, online im Science4Life-Portal als PDF-Datei hochgeladen werden. Nach erfolgreicher Teilnahme werden die fristgerecht eingereichten Wettbewerbsbeiträge durch verschiedene Branchenexperten begutachtet und bewertet. Das Science4Life Experten-Netzwerk besteht aus mehr als 200 Institutionen und Unternehmen, die den Grundstein für einen regen Informations- und Erfahrungsaustausch bilden. Beteiligt sind Experten aus dem öffentlichen Recht, national und international agierende Konzerne, Patent- und Rechtsanwaltskanzleien, Universitäten und Hochschulen oder ehemalige Teilnehmer des Businessplan-Wettbewerbs. Durch dieses breit gefächerte Expertenwissen ist es möglich, die Teilnehmer auf jedem Fachgebiet ausgezeichnet zu unterstützen. Bei der Konzeptprämierung am 11. März 2025 werden die fünf besten Teams des Science4Life Venture Cup sowie die drei besten Teams des Science4Life Energy Cup prämiert. Warum an der Konzeptphase des Science4Life Startup-Wettbewerb teilnehmen? Der Zugang zum großen Science4Life Netzwerk sowie das umfangreiche Expertenfeedback zum Geschäftskonzept sind nur einige Vorteile der Teilnahme am Science4Life Startup-Wettbewerb. Darüber hinaus können die Gründerteams von der Teilnahme an Online-Seminaren profitieren, sich ein Preisgeld in Höhe von jeweils 1.500 € im Venture Cup und 1.000€ im Energy Cup sichern und sich als Team weiterentwickeln. Die Gewinnerteams erhalten außerdem Zugang zu den Academy-Days. Diese sind speziell auf die Teams aus den einzelnen Bereichen zugeschnitten: Coaches mit jahrelanger Branchenerfahrung teilen ihr Wissen und klären wichtige Fragen bezüglich der Geschäftskonzepte. Dieser zweitägige Intensivworkshop gibt den Gewinnerteams die Möglichkeit zusammen mit ihrem persönlichen Coach ihr Geschäftskonzept zu perfektionieren. Weitere wichtige Informationen Die Teilnahme am Science4Life Startup-Wettbewerb ist kostenlos. Auf der Science4Life-Webseite können sich Gründer über den  Venture Cup und den Energy Cup informieren. Auch der Science4Life-Blog bietet den Teilnehmern weitere Tipps und Details rund um gründungsrelevante Themen.  

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Teilnahmerekord in der Ideenphase: Das sind die besten Geschäftsideen aus 142 Einreichungen

25.11.2024

Die Gewinner der Ideenphase stehen fest! Aus einer Rekordzahl von 142 eingereichten Ideen aus Life Sciences, Chemie und Energie setzten sich die Gewinnerteams mit innovativen Ansätzen für die Zukunft durch. In der Ideenphase des Science4Life Venture Cup gewinnen Blueprint Biomed, CiX, EpiCure, Phos4nova und Plantman. Beim Science4Life Energy Cup gewinnen FF Frontier Fuels, Radiant Systems und WeldNova – und diese Ideen stecken hinter den Namen. Am vergangenen Freitag erreichte die 27. Wettbewerbsrunde von Science4Life ihren ersten Höhepunkt: Die besten Geschäftsideen aus Life Sciences, Chemie und Energie wurden bei der Ideenprämierung online ausgezeichnet. Neben den Gewinnerteams gab es auch einen Rekord zu feiern, denn mit 142 Einreichungen gab es so viele Teilnehmer wie noch nie. Der Pioniergeist der teilnehmenden Teams zeigt sich allerdings nicht nur quantitativ – auch die Lösungsansätze verdeutlichen, wie sehr sich Start-ups der zentralen Herausforderungen der aktuellen Zeit bewusst sind. Die Geschäftsideen im Science4Life Venture Cup befassen sich unter anderem mit neuen Therapieansätzen für Krankheiten, innovativen Lösungen für die Schadstoffentfernung aus Wasser, einer App für blinde Menschen oder Maschinen für eine klimafreundlichere Landwirtschaft. Die Teilnehmer des Science4Life Energy Cup beantworten Fragen der Elektromobilität, liefern ein Konzept für neuartige Wärmepumpen oder nachhaltigere Biotreibstoffe für die Schifffahrt. Austausch und Learnings beim digitalen Academy Day Bevor die Sieger verkündet wurden, hatten die zehn besten Teams aus den Bereichen Life Sciences und Chemie sowie die fünf besten Teams aus der Energiebranche die Möglichkeit, ihr Wissen beim digitalen Academy Day zu erweitern. Hier wurden die Teams in praxisorientierten Coachings und einzelnen Workshops zu den Themen Finanzierung, Marketing, Recht und Patent gecoacht. Eine wertvolle Gelegenheit, die Idee zu schärfen und sich frühzeitig auf den Markt vorzubereiten. Am Abend wurden dann die Gewinner bekanntgegeben: Die Gewinner des Science4Life Venture Cup Blueprint Biomed aus Berlin ist ein EXIST gefördertes Team am BIH der Charité-Universitätsmedizin Berlin. Das Team entwickelt resorbierbare Biomaterialimplantate, die effektiv und sicher die körpereigenen Regenerationsmechanismen aktivieren – ohne den Zusatz von Gewebe, Zellen oder Wachstumsfaktoren. Blueprint Biomed blickt auf über 10 Jahre Forschung zurück und bietet damit eine effizientere und patientenfreundlichere Lösung zu bestehenden Behandlungsansätzen von Knochendefekten. CiX aus Erlangen produziert anschlussfertige Wasserreinigungsmodule zur Schadstoffentfernung. Die Idee kam dem Team parallel zu Promotionsarbeiten an der Universität, als es an der Optimierung von Diamantelektroden forschte. Das System kann mit Strom effektiv und bedarfsgerecht unter anderem Medikamentenrückstände, Bakterien und PFAS, ein weitverbreitetes Umweltgift, aus Wasser entfernen – vor Ort und ohne Chemikalienzugabe. Bisherige Blutkrebs-Medikamente scheitern häufig an Resistenzbildung, geringer Wirksamkeit und starken Nebenwirkungen. Der Wirkstoff Carbacitabin von EpiCure aus München greift gezielt in gestörte epigenetische Mechanismen ein und überwindet diese Limitierungen. Die präklinischen Daten belegen: Das Team kann Blutkrebspatienten Stand jetzt eine effektive und äußerst gut verträgliche Therapieoption bieten. Phos4nova aus Enschede entwickelt einzigartige Polymere, die ein inhärentes Signal in der medizinischen Bildgebung generieren. Die bioabbaubare Technologie ist zum Patent angemeldet und ermöglicht es, die Nutzung schwermetallhaltiger Kontrastmittel zu vermeiden – das ebnet den Weg zu neuen Nano- und Biomaterialien. Inspiriert von der bemerkenswerten Widerstandsfähigkeit von Pflanzen gegen schädliche Proteinaggregate hat Plantman aus Köln ein Pflanzenprotein identifiziert, das das Potenzial hat, die mit der Huntington-Krankheit verbundenen toxischen Proteine zu unterdrücken. Dieser innovative therapeutische Ansatz verspricht erstmals eine Heilung der Huntington-Krankheit und gibt den betroffenen Patienten Hoffnung. Das sind Gewinner der Ideenphase des Science4Life Energy Cup Die FF Frontier Fuels GmbH entwickelt innovative Biotreibstoffe für die Schifffahrt, die auf industriellen Reststoffen basieren und sowohl kostengünstiger als auch nachhaltiger als bestehende Alternativen sind. Solaranlagen auf Mehrfamilienhäusern scheitern an ihrer administrativen und rechtlichen Komplexität. Mit ihrem Solarstrom-Verteiler löst Radiant aus Konstanz dieses Problem an der technischen Wurzel und macht Solaranlagen auf Mehrfamilienhäusern so einfach wie auf Einfamilienhäusern - ganz ohne Mieterstrom oder Gemeinschaftliche Gebäudeversorgung (GGV). Die WeldNova GmbH aus Berlin entwickelt eine elektromagnetische Badstütze für die produzierende Industrie. Diese ermöglicht erstmals den Einsatz des Laserstrahlschweißens beim Schweißen dicker Bleche. Damit kann die Produktivität des Schweißprozesses bei großen Stahlkonstruktionen um den Faktor zehn gesteigert und die Kosten um bis zu 90 Prozent gesenkt werden. Start der Konzeptphase: Einsendeschluss im Januar Ab sofort beginnt die Konzeptphase von Science4Life und dein Start-up kann dabei sein – meldet euch einfach bis einschließlich 20. Januar 2025 online unter www.science4life.de an und reicht euer Geschäftskonzept in Form eines Read Deck ein. Teilnehmen könnt ihr sowohl, wenn ihr schon bei der Ideenphase dabei wart, als auch als Neueinsteiger. Ihr bekommt Zugang zum Science4Life-Netzwerk, Feedback von Branchenexperten sowie die Chance auf Preisgeld und die Teilnahme vor Ort an den zweitägigen Academy Days der Konzeptphase. Wir freuen uns auf eure Konzepte!

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