17.11.2021

Innovative Ideen, fehlendes Kapital? Ein Blick auf Deutschlands MedTech Start-ups

Deutschland ist der größte Standort für Medizintechnik innerhalb Europas und die Branche befindet sich im technologischen Umbruch. Digitale Lösungen wie Telemedizin oder Künstliche Intelligenz (KI) erschließen neue Potenziale, doch es mangelt es vor allem in der deutschen Start-up-Szene an Risikokapital. Wo liegen die Chancen und Hürden?

Die MedTech-Branche zählt zu den innovativsten Branchen in Deutschland und verzeichnet ein enormes Wachstum. Nach Schätzungen des Bundesgesundheitsministeriums fallen rund 400.000 verschiedene Produkte für Chirurgie, Diagnostik, OP-Material und vieles mehr in diesen Bereich. Dabei werden klassische Lösungen stetig um digitale Systeme und datengetriebene Modelle erweitert: Die Auswertung und Nutzung von Gesundheitsdaten ermöglicht es beispielsweise, genauere Diagnosen zu erhalten, eine bessere Präventivmedizin zu gewährleisten oder Krankheitsverläufe vorherzusagen. Eine positive Entwicklung, die sich auch im Science4Life Businessplan-Wettbewerb widerspiegelt: Zunehmend entwickeln junge Start-ups Lösungen, die auf KI oder Daten basieren und die MedTech-Branche nachhaltig transformieren.

Telemedizin: Trend in der MedTech Branche

Besonders zu Beginn der Corona-Pandemie hieß die Devise: Zuhause bleiben. Auch die MedTech Branche hat sich entsprechend angepasst, denn vor allem die Telemedizin erlebte einen richtigen Aufschwung. Während sich der Trend schon länger abgezeichnet hat, waren vor allem Videochats mit dem Arzt besonders stark gefragt. Insbesondere in ländlichen Regionen ermöglicht eine digitale Sprechstunde auch über die Pandemie hinaus eine bessere medizinische Versorgung, denn Menschen erhalten einfach von Zuhause aus Zugang zu in der Stadt angesiedelten Spezialisten.

Darüber hinaus liefern Telecare-Produkte auch neue Lösungen im Zusammenhang mit der demografischen Entwicklung in Deutschland. Hier hilft MedTech, den Bedürfnissen einer steigenden Anzahl an älteren und multimorbiden Menschen gerecht zu werden. Über Wearables oder digitale Plattformen kann der Gesundheitszustand dauerhaft überwacht werden – auch Informationen wie der Blutzuckerwert, Blutdruck oder der Puls können zum Beispiel über Armbänder oder Manschetten gemessen werden. So ist in Notsituationen sofortige Hilfe möglich, denn Pflegeanbieter erhalten einen Alarm und können unmittelbar reagieren.

Daten als Basis für MedTech Lösungen

Auch im MedTech-Bereich ist es vor allem die Digitalisierung, die neue Entwicklungen begünstigt. Das ergibt sich daraus, dass immer mehr High-Tech Geräte in der Lage sind, Daten zu sammeln – diese Daten können dann im nächsten Schritt aufbereitet, ausgewertet und zur Entwicklung neuer datengetriebener Lösungen eingesetzt werden. Ob digitale Therapie oder KI-gestützte Diagnostik – das Ziel der Datennutzung liegt immer darin, neue Erkenntnisse zu gewinnen und Patienten zu helfen. Rückschlüsse auf Einzelpersonen sind hierbei nicht möglich, denn die Daten werden anonymisiert gespeichert und sind nur ab einem gewissen Volumen auch aussagekräftig. Erst mit einer ausreichenden Datengrundlage können dann Lösungen entwickelt werden, die es beispielsweise ermöglichen, Krankheiten frühzeitig zu erkennen, Verläufe vorherzusagen und Gegenmaßnahmen zu treffen. Auch weitere Anwendungsmöglichkeiten existieren bereits oder befinden sich in der Entwicklung – reproduzierfähige 3D-Modelle von Gewebe oder Organen, Nanotechnologie, Epigenetik oder Quantum Computing schreiten immer weiter voran.

Simulationsumgebungen durch IoMT

Ein weiterer Trend im MedTech-Bereich liegt in der intelligenten Vernetzung verschiedener medizinischer Geräte. In diesem Internet of Medical Things (IoMT) können Geräte intelligent miteinander kommunizieren und MedTech-Unternehmen neue Potenziale erschließend. Die technische Voraussetzung dazu liegt neben entsprechender Hardware vor allem auch im Einsatz passender Software-Lösungen, die mit allen Geräten – unabhängig vom Hersteller – funktionieren. Auch hier werden große Mengen an Daten generiert. Diese können dann entweder zu Analysezwecken eingesetzt werden oder genutzt werden, um möglichst realitätsnahe Simulationsumgebungen zu schaffen. Solche Umgebungen ermöglichen es beispielsweise, eine Operation zu simulieren, verschiedene Szenarien durchzuspielen und Komplikationen schon vorab in einer virtuellen Umgebung zu entdecken und in der tatsächlichen Operation zu vermeiden.

Im Bereich Virtual Reality ist aber noch weitaus mehr möglich: Hier können komplette Welten erschaffen werden, die es Gesundheitspersonal ermöglichen, verschiedene Szenarien virtuell zu testen. Über eine Datenbrille werden Organe oder Geräte in Lebensgröße nachgebildet. Das Personal kann so kritische Operationen bereits am virtuellen Objekt durchführen oder sich an neuen Geräten schulen. Auch Augmented Reality findet in der MedTech-Branche bereits Einsatz. Hier werden verschiedene virtuelle Objekte in eine reale Umgebung eingeblendet. So kann sich Gesundheitspersonal beispielsweise Informationen zur Behandlung, dem Krankheitsverlauf oder der Therapie eines Patienten anzeigen lassen.

Risikokapital – Hürde für MedTech Start-ups?

Innerhalb Europas ist Deutschland – gemessen am Umsatz – führend im Bereich Medizintechnik. Von 95 Milliarden Euro Gesamtumsatz kommen 32 Milliarden Euro aus Unternehmen mit Sitz in Deutschland. Das liegt auch an den guten Voraussetzungen der Branche: Deutschland bietet als MedTech Standort gut ausgebildete Fachkräfte, Wissenschaftler und Ingenieure und eine gute Infrastruktur. Laut dem Branchenbericht Medizintechnologien 2020 von BVMed verzeichnen deutsche Medizintechnikhersteller rund ein Drittel ihres Umsatzes mit Produkten, die weniger als drei Jahre alt sind. Das zeigt die hohe Innovationskraft der Produkte.

Damit Deutschland seine Vorreiter Rolle auch weiterhin international verteidigen kann, benötigt es aber vor allem bessere und höhere Finanzierungen sowie mehr Mut zur Entwicklung und Finanzierung digitaler und datengetriebener Lösungen. Zwar beweisen sich vor allem Start-ups hier als wirkliche Innovationstreiber, bleiben im internationalen Vergleich trotzdem noch zurück. So wurden in der ersten Jahreshälfte 2021 weltweit 20 Milliarden Dollar in den MedTech-Bereich investiert – allerdings nicht in den Standort Deutschland. Das liegt vor allem an der fehlenden Risikobereitschaft von Kapitalgebern. Auch die lange Entwicklungszeit von MedTech-Lösungen bis zum Return-on-Invest sind Argumente. Dabei sind insbesondere junge Unternehmen auf Venture Capital angewiesen, um den hohen Forschungs- und Entwicklungsaufwand finanzieren zu können.

Quellen:
https://www.devicemed.de/medizintechnik-standort-deutschland-staerken-a-1030005/
https://www2.deloitte.com/de/de/pages/life-sciences-and-healthcare/articles/life-science-and-health-care-predictions-2025.html
BVMed: Branchenbericht MedTech 2021

Diesen Artikel teilen

Ähnliche Themen

Das sind die Gewinner der Businessplanphase 2025

02.07.2025

In der Businessplanphase des Science4Life Venture Cup gewinnen Blueprint Biomed, CiX, HeartGate, Plantman und X-ECD. Beim Science4Life Energy Cup gehen Radiant Solar, TwinWatt und WeldNova als Siegerteams hervor. Am 30. Juni 2025 trafen sich vielversprechende Gründerteams aus ganz Deutschland zur feierlichen Abschlussprämierung von Science4Life im Museum Reinhard Ernst in Wiesbaden. In festlichem Rahmen präsentierten die Finalisten ihre Geschäftsideen vor Förderern, Branchenexperten und dem Science4Life-Netzwerk. HeartGate wurde für seine Innovation im Bereich der Herzimplantation mit dem ersten Platz des Science4Life Venture Cup und 25.000 Euro ausgezeichnet. WeldNova überzeugte die Jury im Science4Life Energy Cup und erhielt 10.000 Euro. Innovation trifft Erfahrung: Academy-Days bereiten Teams auf den Erfolg vor Bereits vor der Preisverleihung hatten die besten Teams die Gelegenheit, ihre Businesspläne im Rahmen der mehrtägigen Academy-Days intensiv weiterzuentwickeln. Im Austausch mit Experten aus Wissenschaft, Industrie, Recht und Finanzierung wurde an jeder Stellschraube gefeilt: von der Marktstrategie über regulatorische Fragen bis zum finalen Pitch vor der Jury. MedTech, Wasserreinigung und Pflanzen-Biotech überzeugen im Science4Life Venture Cup Herzchirurgie neu gedacht: HeartGate aus Freiburg i. Br. sichert sich den ersten Platz des Science4Life Venture Cup. HeartGate ist ein Implantationsset, das es ermöglicht, Herzunterstützungssysteme ohne Herz-Lungen-Maschine am schlagenden Herzen zu implantieren. Dank HeartGate wird die OP schneller und sicherer, wovon nicht nur die Betroffenen, Patienten mit schwerem Herzversagen, sondern Gesundheitsversorger und Kostenträger profitieren. Auf Platz 2 folgt CiX aus Erlangen. Die Gründer produzieren anschlussfertige Wasserreinigungsmodule zur Schadstoffentfernung. Die Idee kam dem Team parallel zur Promotionsarbeit an der Universität, als sie an der Optimierung von Diamantelektroden forschten. Das System kann mit Strom effektiv und bedarfsgerecht u. a. Medikamentenrückstände, Bakterien und das Umweltgift PFAS aus Wasser entfernen – vor Ort und ohne Chemikalienzugabe. Den dritten Platz belegt Blueprint Biomed aus Berlin. Das Team entwickelt innovative Lösungen für die Knochenregeneration. Der aktuelle Goldstandard erfordert dabei oft zusätzliche Eingriffe zur Gewebeentnahme. Das Start-up bietet eine effizientere und patientenfreundlichere Alternative: Ein resorbierbares Biomaterialimplantat, das die körpereigenen Regenerationsmechanismen aktiviert – ganz ohne zusätzlichen Eingriff. Der vierte Platz geht an X-ECD aus Hannover. Mit ihrem gleichnamigen Detektor bieten die Gründer einen nicht-radioaktiven Schadstoffdetektor, der den bisher etablierten radioaktiven Detektor (ECD) unmittelbar ersetzen kann. Er ermöglicht präzisere Schadstoffanalysen ohne Sicherheitsbedenken für Laborpersonal und ohne Umweltbelastung, eliminiert den bisherigen Dokumentationsaufwand und reduziert die Gesamtkosten. Platz 5 geht an Plantman aus Köln. Das Start-up entwickelt pflanzliche therapeutische Proteine zur Bekämpfung neurodegenerativer Erkrankungen. Der innovative Ansatz zielt auf die schädliche Proteinansammlung bei der Huntington-Krankheit ab und soll ihr Fortschreiten verhindern. Energieinnovationen für ein sauberes Morgen Den ersten Platz im Science4Life Energy Cup sichert sich WeldNova aus Berlin. Ihre elektromagnetische Badstütze ermöglicht erstmals den Einsatz des Laserstrahlschweißens beim Schweißen dicker Bleche. Damit kann die Produktivität des Schweißprozesses bei großen Stahlkonstruktionen um den Faktor 10 gesteigert und die Kosten um bis zu 90 Prozent gesenkt werden. Den zweiten Platz belegt Radiant Solar aus Konstanz. Solaranlagen auf Mehrfamilienhäusern (MFH) scheitern an ihrer administrativen und rechtlichen Komplexität. Mit dem Solarstrom-Verteiler von Radiant Solar löst das Start-up dieses Problem an der technischen Wurzel und macht Solaranlagen auf MFH so einfach wie auf Einfamilienhäusern – ganz ohne Mieterstrom oder Gemeinschaftliche Gebäudeversorgung (GGV)! TwinWatt aus Darmstadt belegt Platz drei. Das Team entwickelt eine neue Generation von Windkraftanlagen, die speziell für den Einsatz in Städten und Gewerbegebieten optimiert ist, wo Windenergie bislang ungenutzt blieb. Die optimierte Windführung des Start-ups beschleunigt selbst schwache Winde auf mehr als das Doppelte und steigert so die Energieausbeute erheblich. Die Anlage ist als eigenständige Energiequelle einsetzbar oder lässt sich ideal mit Photovoltaik kombinieren – für eine ganzheitliche, nachhaltige Stromversorgung. Start der neuen Wettbewerbsrunde: 1. September 2025 Du hast eine zukunftsweisende Idee im Bereich Life Sciences, Chemie oder Energie? Dann nutze deine Chance: Am 1. September 2025 startet die nächste Wettbewerbsrunde. Sei dabei und nutze das Know-How und Netzwerk von Science4Life für deinen Gründungserfolg!

Weiterlesen

PR für Start-ups: Warum Sichtbarkeit über Erfolg entscheidet

28.04.2025

In der Frühphase eines Start-ups liegt der Fokus oft auf Produktentwicklung, Finanzierung und Teamaufbau. Doch bei all dem Trubel wird eines häufig unterschätzt: die Kommunikation. Öffentlichkeitsarbeit, oder moderner gesagt: PR – ist kein nettes Beiwerk, sondern ein strategischer Wachstumstreiber. Wer gesehen werden will, muss sichtbar sein. Und wer sichtbar ist, findet statt. PR beginnt bei Stunde Null Der richtige Zeitpunkt für PR? Sofort. Kommunikation beginnt in dem Moment, in dem ein Start-up seine erste Website live stellt oder Investoren kontaktiert. Es geht darum, sich klar zu positionieren: Wofür steht das Unternehmen? Was ist das Alleinstellungsmerkmal – und warum sollte das jemanden interessieren? Diese Fragen sollten früh beantwortet werden, unabhängig davon, ob man mit einer Agentur, einem Freelancer oder intern arbeitet. Eine datenbasierte Kommunikationsstrategie, die Zielgruppen wirklich versteht, spart später Geld, Zeit und Nerven. Komplexe Themen brauchen einfache Storys Gerade technologiegetriebene Start-ups tun sich oft schwer, ihre Ideen so zu vermitteln, dass Außenstehende sie verstehen – und sich dafür begeistern. Doch: Complexity kills, simplicity wins. Gute Kommunikation reduziert, ohne zu banalisieren. Es geht darum, Probleme klar zu benennen, Lösungen überzeugend darzustellen und durch nachvollziehbare Beweise (z. B. Kundenfeedback oder Zahlen) Glaubwürdigkeit aufzubauen. Entscheidend ist dabei nicht nur das Was, sondern auch das Wer: Gründer stehen sinnbildlich für ihre Vision. Wer als Gesicht der Marke sichtbar ist, wird auch als Experte wahrgenommen. Qualität schlägt Quantität Ein häufiger Fehler in der PR ist das Prinzip „Spray and Pray“ – also viele unkoordinierte Maßnahmen, in der Hoffnung, dass irgendwas hängen bleibt. Besser ist es, sich auf wenige, dafür passende Kanäle zu fokussieren. LinkedIn bietet sich zum Beispiel an: kostenfrei, einfach steuerbar, in der Business-Welt etabliert. Statt Hochglanzkampagnen braucht es hier vor allem Kontinuität und Authentizität. Wer regelmäßig dokumentiert, was im Start-up-Alltag passiert – neue Teammitglieder, Kundenfeedback, Veranstaltungen, Learnings – baut organisch Reichweite auf. Sichtbarkeit entsteht nicht durch Perfektion, sondern durch Präsenz. PR ist People Business – die richtige Unterstützung zählt Sobald ein Start-up wächst – etwa ab Series A – reicht das interne Kommunikations-Team oft nicht mehr aus. Dann lohnt es sich, externe Unterstützung zu holen. Aber: Nicht jede Agentur passt zu jedem Start-up. Entscheidend sind Branchenkenntnis, methodisches Know-How und ein gutes Miteinander. Wichtig ist auch, dass Gründerteams wissen, was sie selbst beitragen müssen: Ohne klare Ziele, internes Briefing und aktive Zusammenarbeit funktioniert PR auch mit Profis nicht. Sichtbarkeit ist kein Selbstzweck – sondern strategischer Vorteil Viele Start-ups schrecken vor öffentlichem Auftreten zurück, weil sie nicht „laut“ wirken wollen. Doch Sichtbarkeit ist keine Eitelkeit – sie ist ein Business-Asset. Wer als Thought Leader wahrgenommen wird, erhöht die Chancen auf Medienpräsenz, Panel-Einladungen, neue Partnerschaften und sogar Kundenanfragen. Gute Kommunikation erzeugt Vertrauen – und Vertrauen ist die entscheidende Währung in jeder frühen Wachstumsphase. Wer kommuniziert, führt Eine starke Kommunikationsstrategie kann Investoren überzeugen, Top-Talente anziehen und Kunden begeistern. PR ist mehr als Pressearbeit – sie ist ein strategisches Werkzeug, das Wachstum beschleunigt. Entscheidend ist, früh anzufangen, sich klar zu positionieren und mit Authentizität sichtbar zu bleiben. Denn am Ende gilt: Nicht die Besten setzen sich durch, sondern die, die besser kommunizieren. Wer mehr zum Thema PR für Start-ups erfahren will, hört am besten in unseren Podcast mit PR-Experte Tilo Bonow. Hier geht’s zur Folge.

Weiterlesen

Das ist die Businessplanphase von Science4Life

17.03.2025

Aus Ideen entstehen Unternehmen – mit dem Science4Life Venture Cup und Science4Life Energy Cup unterstützen wir Gründer dabei, ihre Geschäftsidee zu realisieren. Gründer aus den Bereichen Life Sciences, Chemie und Energie haben noch bis zum 14. April 2025 die Chance, ihre Businesspläne in Form von Read-Decks online einzureichen. So profitieren Teilnehmer von einer Teilnahme bei Science4Life Das Besondere am Science4Life Businessplan-Wettbewerb: Unser Netzwerk. Erfahrene Branchen-Experten, Rechtsanwälte, Marketing-Profis sowie Business Angels und Investoren arbeiten seit Jahrzehnten mit uns zusammen, um Gründer zu fördern. In der Businessplanphase können sich die Gewinner auf Preisgelder in Höhe von rund 77.000 Euro freuen. Der Businessplan-Wettbewerb besteht aus drei Phasen: Ideenphase, Konzeptphase und Businessplanphase. Während den Bewerbungsphasen profitieren Start-ups außerdem von Online-Seminaren unserer Experten. Heute erklären wir im Detail, wie die Businessplanphase abläuft. Das Read-Deck als Grundstein der Unternehmensgründung Ziel der dritten und letzten Phase des Businessplan-Wettbewerbs ist es, Gründer bei der Ausarbeitung eines fundierten Businessplans in Form eines Read-Decks zu unterstützen. Denn das Read-Deck ist das Dokument, das wegweisend für die Zukunft eines Start-ups ist. Egal ob bei der Suche nach Business Angels, Venture-Capital-Gebern oder Geschäftspartnern – immer mehr Akteure bewerten das Potential anhand eines Read-Decks statt des klassischen Businessplans in schriftlicher Form. Deshalb müssen die Unterlagen auch die unterschiedlichen Informationsbedürfnisse der Stakeholder erfüllen. Aber nicht nur während der Gründung sind Businessplan und Read-Deck essentiell, auch als Steuerungs- und Kontrollinstrument übernehmen sie eine wichtige Funktion: Die definierten Unternehmensziele und Planungen dienen nämlich auch dazu, das große Ganze im Blick zu behalten, auf die gesetzten Meilensteine hinzuarbeiten und sich zu fokussieren. Die Bewerbung zur Businessplanphase Der Einstieg in den Science4Life Venture Cup und den Science4Life Energy Cup ist jederzeit möglich. Für die Businessplanphase kann man sich also auch bewerben, wenn man an den vorherigen beiden Wettbewerbsrunden nicht teilgenommen hat. Die Teilnahme am Wettbewerb ist simpel: Die Einreichung des Businessplans findet online über die Science4Life-Webseite statt. Die Teilnehmer müssen sich registrieren, ihren Businessplan in Form eines Read-Decks über das Science4Life-Portal hochladen und erhalten dann eine Teilnahmebestätigung. Science4Life hat über die letzten 27 Jahre ein Expertennetzwerk mit über 300 Partnern aus den jeweiligen Fachbereichen und Branchen sowie aus Rechts- und Patentanwälten, Marketing- und Finanzprofis, Business Angels, Investoren und vielen weiteren Experten aufgebaut. Einige von ihnen bewerten auch die eingereichten Read-Decks: Jedes Gründerteam erhält eine individuelle, schriftliche Einschätzung der Stärken und Schwächen des Read-Decks und damit auch zum Gründungsvorhaben. Die Start-ups haben so die Möglichkeit, das Feedback in Ruhe einzuarbeiten und ihre Geschäftsidee weiterzuentwickeln. Die Bewertungen werden von Gutachtern aus verschiedenen Fachrichtungen, wie beispielsweise Forschung, Marketing, Unternehmensberatung oder Patentrecht, abgegeben. Die unterschiedlichen Blickwinkel geben den Teilnehmern ein umfassendes Feedback in allen wichtigen Bereichen. So profitieren die Gewinnerteams von der Teilnahme an der Businessplanphase Neben den Bewertungen, die alle Gründerteams bei der Weiterentwicklung ihrer Geschäftsidee unterstützen, erhalten die fünf besten Teams des Venture Cup und die drei besten Teams des Energy Cup zusätzlich die Möglichkeit, an den Academy-Days, einem mehrtägigen Workshop, teilzunehmen. Dabei haben sie die Gelegenheit sich intensiv mit verschiedenen hochkarätigen Experten aus Wissenschaft, Industrie und Finanzwelt auszutauschen. Mit den Branchen-Experten werden die Stärken und Schwächen des Geschäftsmodells und des Read-Decks diskutiert, mit Kommunikationsfachleuten wird der dazugehörigen Präsentation der letzte Feinschliff verpasst. Denn die besten fünf Teams des Venture Cup und die besten drei Teams des Energy Cup präsentieren ihre Geschäftsideen vor der Science4Life-Experten-Jury.  Diese legt anschließend die endgültige Reihenfolge der Plätze fest. Preisgelder für die besten fünf Start-ups des Venture Cup  runden den Gewinn ab  Das Preisgled für den 1. Platz im Venture Cup liegt bei 25.000 Euro. Auch die drei besten Teams des Energy Cup können sich über Preisgelder freuen – auf den Gewinner des Energy Cup warten 10.000 Euro. Weitere Informationen zur Businessplanphase und für die Erstellung eines Read-Decks Hilfestellung zum Businessplan bekommen Start-ups schon vor der Einreichung des Businessplans: Das Science4Life-Handbuch gibt detaillierte Informationen, wie ein Businessplan in Form eines Read-Decks aufgebaut und wie die Inhalte aufbereitet sein sollten.

Weiterlesen