Neuer Projektleiter von Science4Life: Interview mit Dr. Lutz Müller

5. Oktober 2020

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Mit der neuen Wettbewerbsrunde des Science4Life Venture Cup und Science4Life Energy Cup ist Dr. Lutz Müller als neuer Projektleiter mit an Bord. Wir haben ihn zu seinem Hintergrund, seiner Motivation und seinen Einschätzungen zur Start-up-Szene gefragt:

Herr Dr. Müller, Sie sind neuer Projektleiter bei Science4Life. Stellen Sie sich doch kurz vor.

Ich freue mich über die Chance, bei Science4Life mit Gründern und innovativen Köpfen zusammenzuarbeiten. Ich selbst habe Tiermedizin an der Uni Gießen studiert und anschließend in der Mikrobiologie der Uni Mainz promoviert. Danach war ich mehrere Jahre selbständig im Bereich Ergänzungsfuttermittel für Heimtiere tätig. Anschließend arbeitete ich bei der Firma Nutrinova im Bereich Lebensmittelzusatzstoffe, bevor ich 2006 zu Sanofi wechselte. Hier arbeitete ich als Projektmanager und -leiter für verschiedene Medizinprodukte von der Entwicklung bis zur Markteinführung. Zuletzt war ich bei R&D für das Outsourcing von präklinischen und toxikologischen Studien verantwortlich.

Was begeistert Sie an der Gründerinitiative?

Es ist toll zu sehen, mit wieviel Elan und Ideenreichtum so viele junge WissenschaftlerInnen und TechnikerInnen an zukunftsweisenden Projekten arbeiten. Es macht unheimlich Spaß, sie hierbei zu unterstützen und zu begleiten. Science4Life existiert bereits seit 22 Jahren und hat in der Zeit vielen jungen Teams und Gründern mit seinem großen Netzwerk und Know-how zu einem erfolgreichen Start verhelfen können. Viele der ehemaligen Teilnehmer sind mittlerweile große Unternehmen und leisten einen wichtigen Beitrag für die Gesellschaft.

Sie kommen ja von Sanofi, einem der Hauptsponsoren von Science4Life. Wie wichtig sind Innovationen für die Medizin- und Pharmabranche?

Sehr wichtig! Für viele Erkrankungen gibt es immer noch keine befriedigenden Therapiemöglichkeiten. Das heißt, wir brauchen auch neue Konzepte und Herangehensweisen, um hier Fortschritte machen zu können. Gleichzeitig müssen wir uns auch auf unbekannte neue gesundheitliche Herausforderungen einstellen – Stichwort COVID-19. Ein aktuell prominentes Beispiel ist die Firma CureVac, ein ehemaliger Science4Life-Teilnehmer, die an einem der vielversprechendsten Impfstoffkandidaten gegen das Coronavirus arbeitet.

Wie schätzen Sie aktuell die Innovationskraft in den Bereichen Life Sciences, Chemie und Energie in Deutschland ein?

Wir brauchen Innovationen in Deutschland, insbesondere in diesen Bereichen, da sie höchst relevant für das Gesundheitssystem und die Energiewende sind. Ich konnte die Endphase des diesjährigen Businessplan-Wettbewerbs begleiten und war sehr beeindruckt von den jungen Teams und ihren ausgereiften Ideen und Konzepten. Alle zeigen ein hohes Maß an Kompetenz in ihren jeweiligen Fachgebieten und eine unglaubliche Motivation, ihre Ideen unternehmerisch umzusetzen. Deutschland und sein wissenschaftlicher Nachwuchs brauchen sich hier keinesfalls hinter anderen Ländern verstecken, aber es ist wichtig, dass Wirtschaft und Politik junge Unternehmer aktiv unterstützen. Denn gerade Gründungen in den Bereichen Life Sciences, Chemie und Energie sind aufgrund von Zulassungen, Patenten und Studien mit sehr hohen Kosten und Beratungsintensität verbunden.

Was sollten Gründer mitbringen, die sich bei Science4Life bewerben?

Zuallererst eine gute Idee. Diese Idee sollte in jedem Fall realistisch und überzeugend sein und eine unternehmerische Erfolgsaussicht beinhalten. Ausdauer und Motivation am Projekt sind ebenfalls unerlässlich. Bei allen weiteren Punkten unterstützen wir gerne mit dem Science4Life Netzwerk, unseren Online-Seminaren und den Academy Days.

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