Interview mit Nicolas Schwaab, Co-Founder & CEO der Pionierkraft GmbH

8. Oktober 2020

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Businessplanphase
In drei Sätzen: Was ist das Besondere an euch und Eurer Geschäftsidee?

Wir machen es möglich, dass Betreiber von Photovoltaik-Anlagen eigenerzeugte Energie, anstelle sie für wenig Geld ins Netz einzuspeisen, gewinnbringend an ihre Nachbarn verkaufen können. Mit unser Lösung lässt sich somit Peer-2-Peer-Energy-Sharing erstmalig ab der ersten Partei profitabel umsetzen. Das bietet eine echte Alternative zu heutigen Mieterstromkonzepten, die in der Regel erst ab 10 bis 15 Parteien wirtschaftlich umsetzbar sind.

Nach dem morgendlichen Kaffee, wie sieht momentan der Arbeitsalltag in Eurem Start-up aus?

Der Morgen fängt in der Regel mit einer kurzen Abstimmung mit meinem Mitgründer Andi und meinem Team an. Die Entwickler arbeiten im Labor gerade an der Fertigstellung unserer Hardware für das nächste Referenzprojekt. Wir im Business Development-Team suchen Partner für weitere Projekte, kümmern uns um PR-Arbeit, präsentieren unsere Lösungen auf virtuellen Veranstaltungen und entwickeln unser Geschäftsmodell weiter.

Worauf legt ihr als Team besonderen Wert und welche Rolle spielt für euch die Verantwortung für Gesellschaft und Umwelt?

Andi und mir ist es besonders wichtig, dass unsere Mitarbeiter eigenverantwortlich arbeiten, offen kommunizieren und alle gemeinsam daran arbeiten, dass wir unsere Unternehmensziele erreichen. Da unsere Energy-Sharing-Lösung nicht nur ökologische, sondern auch gesellschaftliche Probleme löst, sind dies auch Werte, die wir als Gründer Vorleben und die auch für unser Team von großer Bedeutung sind.

Viele Start-ups leiden unter den Folgen der aktuellen Corona-Krise. Welche Auswirkung hat/hatte die Krise auf euch und wie motiviert ihr euch optimistisch zu bleiben?

Uns trifft es besonders, dass viele Veranstaltungen und Messen, auf denen wir schon vor unserem Markteinstieg Vertriebs- oder Investorenkontakte schließen wollten, nicht oder nur virtuell umgesetzt wurden. Erfolgserlebnisse, wie der Gewinn des Science4Life Energy Cups oder die erfolgreiche Umsetzung erster Referenzprojekte zeigt, dass wir auf dem richtigen Weg sind und stimmen uns optimistisch.

Was macht ihr, um Euren Bekanntheitsgrad weiter auszubauen?

Neben der erfolgreichen Teilnahme an Innovationswettbewerben berichten wir über eigene Kanäle, Partnerkanäle (z.B. AXEL-Energieaccelerator, Bestandsinvestor EIT InnoEnergy) und in Branchenmedien (z.B. pv-magazine), gerade sehr aktiv über unser erfolgreiches Referenzprojekt und die Fortschritte, die wir in der Weiterentwicklung unserer Lösung erzielen.

Wie habt ihr von Science4Life erfahren und was hat euch schließlich überzeugt am Businessplan-Wettbewerb teilzunehmen?

Wir haben im Frühjahr bereits die Konzeptphase des Science4Life Energy Cup gewonnen. Da war es uns natürlich wichtig zu zeigen, dass wir uns unternehmerisch und in dem Aufbau unseres Geschäftskonzepts weiterentwickelt haben und damit auch unser Businessplan eine Auszeichnung verdient hat.

Wie habt ihr die Atmosphäre während der Academy-Days der Businessplanphase und die Konkurrenz untereinander wahrgenommen?

Die Atmosphäre war großartig. Die Coaches und Experten waren echt super und haben uns viele gute Impulse mitgegeben, die wir jetzt umsetzen müssen. Genauso haben wir von dem Austausch mit den anderen Finalteams profitiert. Dieser war sehr wertschätzend und produktiv, eine Wettbewerbssituation war nicht spürbar.

Wie habt ihr reagiert, als ihr von eurem Sieg erfahren habt und wie habt ihr ihn gefeiert?

Nachdem wir uns die Academy-Days sehr intensiv auf den Final-Pitch vorbereitet haben, waren wir natürlich sehr erfreut über den Sieg. Da wir leider direkt im Anschluss an die Siegerehrung den letzten Zug nach München bekommen mussten, haben wir zusammen mit dem 3. Sieger Greenventory im Zug unsere erfolgreichen Academy-Days gefeiert.

Was wird Eure größte Herausforderung im nächsten Jahr sein? Habt ihr schon einen Ansatz, diese zu lösen?

Wir wollen nächstes Jahr weiter wachsen und suchen dafür hochqualifizierte Entwickler und branchenerfahrene Fachkräfte im Business Development. Neben den üblichen Karriereportalen wollen natürlich auch unser Netzwerk nutzen. Also, falls sich jemand hier angesprochen fühlt und gemeinsam mit Pionierkraft mehr Menschen mit bezahlbarer und sauberer Energie versorgen möchte, kann er sich gerne bei unter karriere@pionierkraft.de melden.

Was ist euer Erfolgsgeheimnis und welche drei Tipps könnt ihr anderen Gründern und Jungunternehmern ans Herz legen?

Unser Erfolgsgeheimnis ist, dass wir uns im Team sehr gut ergänzen und regelmäßig hinterfragen. So werden wir kontinuierlich besser und wachsen als Team. Dies möchte ich jedem Startup weitergeben: Seid nie zufrieden mit dem Erreichten, sprecht offen über eure Schwachstellen und arbeitetet kontinuierlich daran, diese zu beheben.

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